www.koblenzer-bildungsverein.de / Rückblick > Piemont - eine Reise für Kunstliebhaber und Feinschmecker
.

Piemont - eine Reise für Kunstliebhaber und Feinschmecker

9-tägige Kultur- und Studienreise
vom 27. September bis 5. Oktober 2008

46 erwartungsvolle Teilnehmer erkundeten das Piemont, eine der schönsten und abwechs­lungsreichsten Landschaften Italiens. Hier wird beinahe jeder der von Weinbergen umgebenen Hügel von einer Burg, einem Kloster oder wenigstens einer Kirche überragt. Unserem bewährten Busfahrer Jakob war keine Dorfstraße zu eng, kein Bergpfad zu steil und keine Kurve zu spitz ...

Die landestypischen Genüsse von Küche und Keller kamen auch nicht zu kurz: Perlhuhn, Kaninchen, Risotto in vielen Varianten, Gerichte mit Trüffeln, der kräftige Grappa, die Palette der Weine wie die roten Barolo, Barbaresco oder Dolcetto oder die weißen Gavi und Chardonnay.

Die ersten drei Nächte verbrachten wir direkt am Lago d'Orta im Hotel l'Aprodo in Pettenasco. Hier ließen es sich einige Unentwegte nicht nehmen, eine Runde im noch gar nicht so kühlen Ortasee zu drehen. Am Sonntag (28.9.) besuchten wir die Koblenzer Partnerstadt Novara, durch die uns Doris Guasco vom dortigen Freundschaftskreis führte.

Essen mit dem Freundschaftskreis

Ein gemeinschaftliches Mittagessen auf der Reisfarm von Paglino Francesco in Casaleggio nahe Novara rundete das Treffen ab; nach "Risotto al gorgonzola" und "Risotto novarese" kam der Hauptgang, ein mit Speck umwickeltes überbackenes Perlhuhn.

Reiseleiterin U. von den Driesch

Abends traf unsere Reisebegleiterin Ursula von den Driesch, ein gebürtiges "Aachener Mädchen" ein, die uns bis Freitag sachkundig und liebevoll durch das Piemont begleitete.

Der Montag (29.9.) stand ganz im Zeichen von Kirchen und Klöstern. In Orta erstiegen wir den Heiligen Berg mit seiner Wallfahrtskirche aus dem Jahre 1590 und 21 Gedenk-Kapellen an das Leben des Hl. Franziskus.

Insel San Giulio

Nach einer kleinen Schiffstour lernten wir die Insel San Giulio mit ihrer romanischen Basilika kennen. Dem Mittagessen (Hauptgang: Rinderbraten in Barbera) im Pilgerhotel des Heiligen Berges in Varallo folgte die Besichtung des eindrucksvollen religiösen Komplex, in dessen Mittelpunkt die Basilika Santa Maria dell 'Assunta mit der bekannten Schlafenden Mutter Gottes steht. In 45 Kapellen zeigen über 600 Holz- und Terracotta-Statuen sowie 4.000 Freskenfiguren Szenen aus dem Leben, der Passion und der Auferstehung Christi.

Am Dienstag (30.9.) staunten wir in Turin, der Hauptstadt des Piemont über ihre prunkvollen Barock­paläste: den Palazzo Reale und den Palazzo Madama mit dem schönsten Treppenhaus Ita­liens. Ein Besuch der barocken Theatinerkirche San Lorenzo und des eher schlicht wirkenden Doms (San Giovanni Battista) schlossen sich an, in dem das geheimnisvolle Grabtuch aufbewahrt wird. Im Dom und in San Lorenzo werden allerdings nur Fotografien gezeigt; das Grabtuch selbst wird erst im Jahre 2025 wieder ausgestellt werden. Einige Teilnehmer machten einen Abstecher in die königlichen Gärten, und ein Einkaufsbummel unter den 750 m langen Bogengängen der Einkaufstraße Via Roma war selbstverständlich.

Abends bezogen wir Quartier im Hotel "Barolo" in Barolo im Zentrum des gleichnamigen Rotwein-Anbaugebiets und gelegen in der zauberhaften Hügellandschaft der Langhe mit ihren tiefen Tälern und hoch gelegenen Burgen, Kirchen und Dörfern.

Castello in Barolo

Der Mittwoch (1.10.) führte uns zunächst zur Höhenburg Serralunga d'Alba mit ihrem raffinierten Verteidigungssystem und anschließend in die Stadt Alba, deren Dom San Lorenzo leider immer noch renoviert wird so etwas kann in Italien Jahre dauern. Ursula zeigte uns in Alba die Kirche San Domenico mit Fresken aus dem 16. Jh. und eine unter einem Bankgebäude konservierte römische Straßenkreuzung. Am frühen Nachmittag genossen wir eine Kombination aus Picknick und Weinprobe im hoch gelegenen Weingut der Familie Pier in Treiso. Ein abendlicher Rundgang durch Barolo mit seinem beherrschenden Castello der Bankiers- und Händlerfamilie Faletti schloss den Tag ab.

Der Donnerstag (2.10.) begann mit der Besichtigung der Höhenburg in Manta mit ihren berühmten Fresken, die Szenen aus dem höfischen Leben des 15. Jahrhunderts zeigen.

Manta: Der Jungbrunnen

Das großen Fresco des Jungbrunnens, gaukelt dem Betrachter plastisch den Traum ewiger Jugend vor. In der Stadt Saluzzo sahen wir gleich zwei gotische Kirchen: San Giovanni mit Beispielen der französischen "gothique flamboyante" und die Kathedrale Santa Maria Assunta mit barockem Hochaltar. In der Osteria "L'Ostu di Baloss" genossen wir mittags pie­mon­te­sische Spezialitäten (Hauptgang: Kalbfleisch mit Thunfischsauce).

Abtei Staffarda

So waren wir gerüstet für den Besuch der Abtei von Staffarda, eine der am besten erhaltenen Abteien des Piemont, wo uns Ursula einen Eindruck vom kargen Leben der Zisterziensermönche vermittelte.

Schloß von Govone

Am Freitag (3.10.) sahen wir uns das ehemalige Savoyerschloss von Govone an, ein zum Weltkulturerbe gehörendes Barockschloss. Auf chinesischen Tapeten sind Handwerke aus China wie z.B. Seidenweberei oder Töpferkunst dargestellt; ein Freskenzyklus zeigt die tragische Geschichte von Niobe.

Anschließend stand Asti auf dem Programm: Stadtführung mit der Kathedrale SS Maria Assunta e Gottardo, der Kirche S. Secondo und die früh­romanischen und langobardischen Zeugnisse in S. Pietro und S. Anastasio. Mittags genossen wir eine Spumante-Probe mit einem landestypischen Imbiss. Ein Abstecher zum Heiligtum von Don Bosco zeigte uns eine beeindruckende Pilgerkirche und das liebevoll erhaltene, arme piemontesische Elternhaus des späteren Gründers des Salesianer-Ordens.

In der Abteikirche Santa Maria bei Vezzelano wurden wir Zeugen einer Hochzeit, ehe wir Kirche und Kreuzgang besichtigten. Der Tag klang aus mit einem typischen piemontesischen Abendessen in der Osteria Garibaldi in Cisterna d'Asti: Sardellen in Lorbeersauce, Kaninchenterrine, Polenta mit Stockfisch, Tagliatelle mit 22 Kräutern, Kaninchen in Rosmarin. Eis, Kaffee - natürlich fehlte auch nicht der landestypische Wein.

Am Samstag (4.10.), dem gesetzlichen Ruhetag von Busfahrer Jakob, besuchten wir mit einem gemieteten Bus wiederum Alba.

Trüffel in Alba

Auf dem berühmten Trüffelmarkt, der als hätte man auf uns gewartet gerade an diesem Tag begann, bestaunten wir nicht  nur die Stände mit den weltberühmten weißen und schwarzen Trüffeln und einer Vielfalt ländlicher Erzeugnisse: Schinken, Würste, Käse aller nur denkbaren Sorten, Steinpilze. ... natürlich wurde auch davon gekostet.

80 Jahre Frau Mees

Und am Samstagabend gratulierten wir unserem langjährigen Mitglied Frau Therese Mees mit einer Flasche Champagner zum kürzlich vollendeten 80. Lebensjahr.

Der Sonntag (5.10.) führte uns nach Koblenz zurück als Kontrastprogramm zum sonnigen Piemont setzte unterwegs auf der Autobahn Regen ein ...

Powered by Papoo 2016
442251 Besucher