www.koblenzer-bildungsverein.de / Rückblick > Kunstschätze der Waldeifel
.

Kunstschätze der Waldeifel

Kyllburg, Schloß Malberg und Kloster St. Thomas
Gemeinsame Fahrt mit dem RVDL (Regionalverband Rhein-Mosel-Lahn)
Samstag, 19. April 2008

Mit dem gerade fünf Wochen alten Reisebus der Firma Garske ging es bei leider recht duchwachsenem Wetter über die A 48 und A 60 nach Kyllburg in der Eifel, der kleinsten Stadt in Rheinland-Pfalz. Dort wurden wir von Frau Kappes erwartet, die uns an diesem Tag begleitete und gemeinsam mit ihrem Mann - der sogar einen "Fahrdienst" übernahm und den Bus eskortierte - hervorragend betreute. Nach einer kurzen Einleitung vor dem "Haus des Gastes" stiegen wir hinauf zum Burg- und Stiftsbezirk, der auf einem von der Kyll umflos­senen Bergrücken liegt. Ziel war die gotische Stiftskirche, deren Chor und die beiden anschließenden Gewölbe­joche Erz­bischof Hein­rich II ab 1276 errich­ten ließ. Ende des 14. Jhs. wurde mit dem Bau von Längsschiff und West­fas­sade be­gonnen. Wert­vollste Aus­stattungs­stücke sind die 1533/34 gestif­te­ten Renais­sance-Glasge­mälde.

Kreuzgang der Kyllburger Stiftskirche

Der Kreuz­gang mit einer An­zahl von Grabsteinen wird als einer der schönsten zwi­schen Trier und dem Klo­ster Maria Laach bezeichnet. Nach einem kurzen Spaziergang erreichten wir das Hotel Sonnenschein, in dem wir zum Mittagessen einkehrten. Vom Hotel hat man einen herrlichen Blick auf Kyllburg und Schloß Malberg. Nach einem weiteren Fußweg erreichten wir Malberg. Über dem Ort erhebt sich ein wahres Kleinod: Schloss Malberg. Das Schloss, im Stil des vene­zianischen Barock Anfang des 18. Jh. erbaut, ist im Trierer Raum einmalig.

Gruppe vor Schloss Malberg

Die geschwungene Treppenanlage zum Runden Garten bietet sich für eine Gruppenaufnahme an. In der restau­rierten Schlosskapelle befin­det sich der wertvollste Kunst­besitz des Schlosses: zehn baro­cke Figuren aus der Werkstatt des Bildhauers Adam Ferdi­nand Tietz, die Allegorien der Jahreszeiten so­wie der Jagd dar­stellen. Aufgrund der intensiven Besichtigung von Schloß Malberg entfiel die ursprünglich vorgesehene Wanderung auf dem Kylltal Rad- und Wanderweg vom Bahnhof Kyllburg nach St. Thomas.

Kloster St. Thomas

Als wir an der Kirche ankamen stellte sich heraus, dass der um diese Zeit eigentlich beendete Gottesdienst gerade erst angefangen hatte. Daher nutzten wir die Zeit zu einer vorgezogenen Kaffeepause in der nahegelegenen Pension Erasmy.

St. Thomas Nonnenempore Anschließend besuchten wir das um 1180 gegründete Kloster. Es war das erste Zisterzienserinnen-Kloster auf deutschem Gebiet und bestand bis 1802. Die Klosterkirche wurde um 1222 geweiht und gilt als besterhal­tene Non­nenkirche des Rheinlandes. Besonders schön war der Besuch der beleuchteten Nonnenempore mit der Orgel, die aufgrund ihrer zentralen Lage einen doppelseitigen Prospekt aufweist. Die mit­tel­alter­li­chen Klosterge­bäude wurden 1742 bei einem Brand zer­stört und 1744 im Barockstil wieder aufgebaut.

Die nach der Säkularisation in Staatsbesitz gefallenen Klostergebäude wurden 1853 vom Trierer Bischof erworben. Von 1909 bis 1942 wurde das Kloster von Franziskanern genutzt, seit nach dem Krieg ist es Priesterhaus und Bildungsstätte des Bistums Trier.

 

Wallender Born

Auf der Rückfahrt über die B 257 nach Daun erreichten wir die Gemeinde Wallenborn. Hier gibt es - neben dem 2006 reaktivierten Geysir Andernach auf dem Namedyer Werth - einen sehr aktiven Kaltwassergeysir. Etwa alle 35 Minuten erfolgt ein heftiger Ausbruch des mit Kohlenstoffdioxid angereicherten Wassers. Eine Eruption dauert ca. fünf Minuten und teilt sich in zwei deutlich zu unterscheidende Phasen: Die erste dauert ca. zehn Sekunden, das Wasser aus dem Schlot und eventuell unterirdisch vorhandenen Reservoiren wird in einer je nach Grundwasserstand und Luftdruck 2 bis 4 m hohen Wassersäule ausgeworfen. In der zweiten Phase, die ca. fünf Minuten dauert, scheint die Quelle zu kochen (Gasaustritt) und das Wasser in der Brunnen­fassung wallt unterschiedlich stark auf. Die zweite Phase geht danach in die Ruhephase über, während der das Wasser langsam in den Schlot zurücksinkt, der Wasserstand sich schließlich kaum verändert und nur wenig Gas perlt aus. Während der Rückfahrt stellten wir fest, dass wir noch großes Glück mit dem Wetter hatten, denn bei Kaisersesch herrschte dichter Nebel und in Koblenz hatte es ganztägig geregnet!

Termin: Samstag, 19. April 2008
Abfahrt: 8.00 Uhr, Koblenz Reisebusbahnhof
Rückkunft: gegen 20 Uhr
Preis: Mitglieder und RVDL 27,00 €, Gäste 29,00 €
Leistungen: Busfahrt, Führungen, Eintritt

Leitung, Fotos und Bericht: Hans-Peter Günther

Powered by Papoo 2016
442120 Besucher