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Orgelbau und Römerzeit

orgelARTmuseum und Orgelbau-Werkstatt in Windesheim,
Römerhalle in Bad Kreuznach und Ausflug zum Rotenfels
Samstag, 30. Juni 2007

Die Tagesfahrt hatte am Vormittag mit einer ganz besonderen Führung begonnen: Thorsten Mäder, musikalischer Leiter des Museums und international tätiger Organist und Dirigent, gab uns einen Einblick in die Werkstätten der traditionsreichen Orgel­bau­firma Oberlinger.

Orgelbauwerkstatt

"Sehen - wie eine Orgel gebaut wird": Vom Guß des Metalls für die Pfeifen über die Herstellung von Holz- und Zungenpfeifen, Registern und Schleifen bis zur Intonation ist viel handwerkliches Geschick erforderlich um eine Orgel zum Klingen zu bringen. Am Beispiel einer im Aufbau befindlichen Orgel für Lagos in Afrika konnte Herr Mäder die Probleme und Lösungen für den weltweiten Bau von Orgeln erläutern. 

orgelARTmuseum

Der zweite Teil der Führung "Erleben - wie die Entwick­lung vom kleinen Tischpositiv zur großen Kirchen- und Konzertorgel verlaufen ist" fand im 2001 eröffneten orgelARTmuseum statt. Der etwas ungewöhnliche Name des Museums ergibt sich aus der Kombination von Museum für Orgel und Saiteninstrumente und Galerie für wechselnde Ausstellungen. An zahlreichen originalen oder nach historischen Vorbildern nachgebauten Instrumenten konnte Thorsten Mäder auch den dritten Teil: "Hören - welche Unterschiede im Klang einer Orgel möglich sind" von einem mittelalterlichen Orgelpositiv bis zur romantischen Konzertorgel eindrucksvoll belegen. (Eine exzellente Beschreibung der Pfeifenorgel mit Hörbeispielen finden Sie bei Wikipedia.) Von allen Teilnehmern gelobt wurde das sehr leckere Mittagessen im Restaurant "Zur Stadt Bingen" in Windesheim. Gerne hätte vielleicht der ein oder andere noch ein Mittagsschläfchen im 2-Sterne-Gästehaus der Familie Stempel gehalten, aber auch in Bad Kreuznach wollten wir ja noch etwas besichtigen. 

Nach der Fahrt durch Guldental, Langenlonsheim und Bretzenheim erreichten wir Bad Kreuznach. Am Schlosspark stiegen für aus und besuchten das Schlösschen der Amalie von Anhalt-Dessau, in dem sich heute das Museum der Stadt befindet. Ein Blick ins Erdgeschoß und die Erläuterungen des freundlichen Museumspersonals machen Lust auf einen weiteren Besuch zu einem späteren Zeitpunkt.

Auf dem Weg durch den schönen Park fiel ein besonderer Baum und seine Wurzeln auf - eine Sumpfzypresse, deren Heimat im Süden von Nordamerika liegt. Die als "Atemknie" bezeichneten Wurzeln ragen rund um den Stamm aus dem Boden. Nicht weit war es zum benachbarten Rittergut Bangert. Das ab 1895 errichtete Mustergut beherbergt neben einem landwirtschaftlichen Betrieb heute das Puppenmuseum und die "Römerhalle". 

Römerhalle in Bad Kreuznach

In der ehemaligen Offenscheuer wird ein ganz besonderer Schatz bewahrt: Die Reste einer römi­schen Palastvilla aus der Mitte des 2. Jh. n. Chr. die sich in unmittelbarer Nähe befand. Neben den Fund­stücken aus Stadt und Umgebung werden die beiden bedeutenden, restau­rierten Mosaik­böden der Villa gezeigt. In einer sehr anschaulichen Führung erläuterte uns Frau Dr. Härter das Museum und die Ausgrabungen.

Aufgrund des beständigen Wetters und etwas Zeit bis zur abschließenden Einkehr nutzten wir die Gelegenheit für einen wirklichen "Höhepunkt". Doch zunächst stand eine eher unfreiwillige "Baustellen-Exkursion" auf dem Programm, bevor wir dann auf schmaler Straße den gesuchten Parkplatz fanden. 

Rotenfels

Nach einem kurzen Spaziergang bot sich das grandiose Panorama auf Bad Münster am Stein und den Rheingrafenstein, die "Sickingerfeste" Ebernburg und weit über das Alsenz- und Nahetal. Am Rande des Rotenfels, der höchsten Felswand nördlich der Alpen, führt ein Weg, der herrliche Ausblicke bietet. Während der anschließenden Weiterfahrt über Norheim erlebten wir die mächtige Felswand nochmals aus anderer Sicht. Durch das Salinental erreichten wir den Winzerort Hackenheim, der genau an der Grenze zwischen den Weinbaugebieten Nahe und Rheinhessen liegt. 

Im Weingut Kaul-Schöneich

In Herbert's Weinstube, einer gemütlichen Winzerwirtschaft des Weingutes Kaul Sigrid, war ein erst kürzlich sehr schön umgestalteter Kellerraum für uns reserviert. Das Angebot zu einer kleinen Weinprobe mit fünf verschiedenen trockenen Weinen fand an einem der Tische besonderen Anklang. Kleine Köstlichkeiten oder etwas kräftigere Gerichte schmeckten vorzüglich zu den rheinhessischen Weinen. Die Rückfahrt nutzten einige Teilnehmer incl. der Reiseleitung, um den schönen Tag vor den "inneren Augen" Revue passieren zu lassen. Pünktlich zum Ausstieg waren dann alle wieder wach.

( Internet-Links aktualisiert am 08.02.2015 )

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