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Lyon und das südliche Burgund

5-tägige Kultur- und Studienreise
vom 16. bis 20. Februar 2007 (Karneval)

28 froh gestimmte Teilnehmer entflohen dem heimischen Karneval und besuchten bei - zumindest tagsüber - frühlingshaftem Wetter Lyon und zwei Städte im südlichen Burgund.

Nach Anreise und Zimmerbezug im zentral, aber sehr ruhig gelegenen Hotel Carlton am 16. Februar erkundeten wir in Lyon u.a. die beiden "Fressgassen", die Rue Mercière und die Rue des Marronniers. Hier wird der Wein nicht in Karaffen gereicht, sondern im so genannten "Pot de Lyon", der angeblich aus Protest gegen die Mehrwertsteuer nur 0,46 l fasst.

Lyon Gruppe

Der 17. Februar war einer ausgedehnten Besichtigung der Stadt Lyon gewidmet. Eingeleitet wurde die Stadtbesichtigung auf der Fahrt zur Basilika Notre Dame de Fourvière mit einer frühsportlichen Einlage: einige kräftige Teilnehmer mussten zwei verkehrswidrig geparkte Fahrzeuge herum heben, damit unser Bus passieren konnte. Diese die Stadt überragende Basilika - das Wahrzeichen Lyons - wurde in Erfüllung eines Gelübdes gebaut, weil die Deutschen im Jahre 1870/71 die Stadt nicht heim suchten. Zu Fuß ging es bergab durch die historische Altstadt, die zum UNESCO- Weltkulturerbe zählt.

Lyon, Im Seidenatelier

Zahlreiche der Renaissancehäuser sind untereinander durch die berühmten "traboules" verbunden - überdachte Gänge, die in der engen Altstadt Platz sparten. Die Führung endete in der gotischen Kathedrale St. Jean mit ihrer berühmten astronomischen Uhr. Der Nachmittag war dem alten Seidenweber- Viertel Croix Rousse gewidmet. Hier lernten wir in einem Seidenweberatelier die Kunst des Färbens und der Bemalung der Seide kennen.

Am 18. Februar standen gleich drei Museen auf unserem Programm: Im Musée des Tissus (Seidenmuseum) lernten wir die Geschichte der Seidenweberei kennen und bewunderten zahlreiche seidene Teppiche, Gardinen, Messgewänder und Kleidungsstücke aus fünf Jahrhunderten. Das Musée de l'Art décoratif (Museum des Kunsthandwerks) zeigt Möbel, Gebrauchsgegenstände, Geschirr und Schmuckstücke aus der Vergangenheit der Stadt. Im Musée des Beaux Arts (Museum der schönen Künste) werden nicht wenige aus dem Besitz von Klerus und Fürstenhäusern stammende Ausstellungsstücke gezeigt, die Napoleon zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Stadt überließ. Wir sahen Werke von Cranach d. Älteren, Giordano, Greco, Lippi, Reni, Renoir, Rubens, Tintoretto oder Veronese, aber auch modernere wie von Maillol, Matisse, Picasso oder Rodin.

Der 19. Februar stand ganz im Zeichen eines Ganztages- Ausfluges in das südliche Burgund, ins Land der Bresse mit dem berühmten Bresse-Huhn (weißes Gefieder, glatte blaue Beine, kleiner Kamm) oder des Käses "Bresse Bleu".

Bourg on Bresse Gruppe

Vormittags besichtigten wir das einst savoyische Bourg-en-Bresse, die Partnerstadt von Bad Kreuznach. Das befestigte Bourg war lange savoyisch und wurde erst im Jahre 1601 durch Henri IV. mit Frankreich vereinigt. Wir besuchten die gotische Kirche Notre Dame mit dem kunstvoll geschnitztem Altar und Chorgestühl sowie die Altstadt mit ihren zahlreichen historischen Gebäuden aus dem 15. bis 17. Jhrhdt. Nachmittags erlebten wir den Höhepunkt des Tages: das etwas außerhalb gelegene Königliche Kloster von Brou mit der Kirche Notre Dame, einem Juwel der "gothique flamboyante". Die unglückliche Margarethe von Österreich, Tochter von Kaiser Maximilian I. ließ die Kirche erbauen. Margarethe heiratete den Herzog von Savoyen, Philibert le Beau (Phillip der Schöne), wurde aber schon mit 24 Jahren Witwe und war später Regentin für ihren minderjährigen Neffen, den späteren Kaiser Karl V. In der Kirche sahen wir die Grabmäler des Paares, Glasfenster aus dem 14. Jhrh, ein Chorgestühl aus dem 16. Jhrh. sowie den Hauptaltar und eine geschnitzte Kanzel aus dem 18. Jhrhdt. Das ehemalige Augustinerkloster ist heute Museum und bietet eine reiche Sammlung flämischer, französischer und italienischer Malerei, von Renaissancemöbeln und von Fayencen.

Essen in Macon

Der Tag klang aus im Städtchen Mâcon, Geburtsort des Dichters Lamartine, mit dem landestypischen Essen "daube bourguignonne" (Rotweingulasch nach Burgunder Art).

Mit zahlreichen neuen Eindrücken ging es am Faschingsdienstag zurück nach Koblenz.

 

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