Roentgen-Möbel aus Neuwied für das Wörlitzer Gartenreich
Mit dem Zug erreichten die 15 Teilnehmer unserer Nachmittagsveranstaltung Neuwied. Vom Bahnhof sind es nur wenige Meter zum Museum. Museumsleiter Willscheid führte die Gruppe durch die Ausstellung.
Abraham und David Roentgen leiteten in Neuwied die erfolgreichste und innovativste Möbel-Tischlerei des 18. Jhrh. Kostbare Marketerien und raffinierte Mechanismen machten die Möbelstücke zu begehrten und teuer bezahlten Luxuswaren. Zu den Kunden zählten die Zarin und die Könige von Frankreich und Preußen. Der Erzbischof und Kurfürst von Trier sowie die Markgräfin von Baden waren weitere bedeutende Förderer, zu denen sich um 1770 auch Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau gesellte.
In Wörlitz, dem Sommersitz des Dessauer Fürsten, entstand das erste klassizistische Schloß auf dem Kontinent inmitten des ersten Landschaftsgartens in Deutschland. Für das "Kabinett der Fürstin" erwarb der Fürst ein einzigartiges Ensemble aus der Roentgen-Manufaktur - die ersten in Neuwied hergestellten klassizistischen Stühle, Schränkchen und Verwandlungstische. In der Sonderausstellung werden diese Möbel aus dem Gartenreich Dessau-Wörlitz gezeigt.
In Verbindung mit der Roentgen-Sammlung des Neuwieder Kreismuseums ist eine einmalige Präsentation von rund 40 Roentgenmöbeln möglich. Weitere Möbel und Uhren aus Neuwieder und Dessauer Werkstätten, Gemälde, Plastiken, Wedgwood-Steinzeug und Neuwieder Fayencen ergänzen die Ausstellung.