Ein Tag im Gleiberger Land
Der Dünsberg und die markanten Bergfriede der Burgruinen von Gleiberg und Vetzberg überragen das breite Lahntal bei Gießen und werden meist nur bei der Vorbeifahrt wahrgenommen. Daher war es an der Zeit das geschichtsträchtige Gleiberger Land im Rahmen einer Tagesexkursion zu besuchen. Mit einem Bus der Firma Römer-Reisen und 20 Mitgliedern starteten wir am Morgen in Koblenz. In Limburg stiegen weitere 20 Teilnehmer vom Taunusklub und Nassauischen Altertumsverein sowie Dr. Friedhoff zu.
Während der Dünsberg von den Kelten zu einer mächtigen Wehranlage ausgebaut wurde, versuchten die Römer zur Zeit Christi Geburt in der Nähe der heutigen Stadt Wetzlar eine Stadtanlage in Germanien zu gründen.
Unser erstes Ziel war die Geschäftsstelle des aktiven Fördervereins Römisches Forum Waldgirmes. Dort erhielten wir von Tamara Barnusch einen Überblick über die bisherigen Forschungsergebnisse, Ausgrabungen und Fundstücke.
Die Sondierungen und Ausgrabungen haben wesentliche Teile der bislang einzigen zivilen Stadt der Römer zutage gefördert, die östlich des Rheins und nördlich der Donau entdeckt wurde.
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Im Rahmen archäologischer Grabungen wurde 2009 in einem tiefen Brunnenschacht ein bronzener Pferdekopf gefunden, der von einer vergoldeten Reiterstatue des Kaiser Augustus (23 v. bis 14. n. Chr) stammte. (Link zur Beschreibung der Grabungen). Seit August 2018 wird der Kopf im Museum auf der Saalburg gezeigt. Dem aktiven Förderverein war es im Juli 2019 gelungen, dass eine Kopie des wertvollen Pferdekopfs − erstmals nach der Restaurierung − an einem Wochenende in Waldgirmes zu sehen war. Damit verbunden ist die Hoffnung auf ein festes Ausstellungsgebäude und eine Kopie des Kopfes als Dauerleihgabe.
Nach dem engagierten Vortrag ging es weiter zur Burg Gleiberg.
Die Anfänge der am Nordrand des Gießener Beckens gelegenen Burg Gleiberg reichen bis in die Mitte des 11. Jhs. zurück. Am Berghang schließt sich an die aus Unter- und Oberburg bestehende Anlage die Talsiedlung Gleiberg an, die noch teilweise von einer Mauer und Toren umgeben ist.
Dr. Friedhoff erläuterte uns auf dem Weg durch die Siedlung hinauf zur Burg bereits einen Teil der Geschichte.
In der rustikalen Albertus-Klause auf der Burg konnten wir das vorbestellte Mittagessen einnehmen, allerdings benötigte die anschließende Bezahlung unverhältnismäßig viel Zeit. Vor der Weiterfahrt setzten wir den Rundgang durch die Burganlage fort.
Einen kurzen Halt legten wir am Fuß des Dünsbergs ein und sahen einen rekonstruierten Abschnitt der keltischen Befestigung und eine Hofanlage. Im nahegelegenen Rodheim an der Bieber teilten wir die große Gruppe auf, um sowohl das Museum KeltenKeller im Rathaus, als auch den historischen Landschaftspark kennen zu lernen.
Arnold Czarski vom Verein Archäologie im Gleiberger Land e.V. (der das Museum betreibt) stellte die bedeutenden Funde von den Ausgrabungen am Dünsberg vor.
Die jeweils andere Gruppe unternahm mit Herrn Günther einen Rundgang durch den unter Denkmalschutz stehenden Park um die Villa des Unternehmers Wilhelm Gail (1854−1925). Mit vielen neuen Eindrücken ging es anschließend zürück nach Limburg und Koblenz.
Termin: Samstag, 28. September 2019
Abfahrt: 8.15 Uhr, Koblenz, Reisebusbahnhof
9.00 Uhr, Limburg (Gericht, Pallottiner)
Rückkunft: gegen 19.00 Uhr
Preis: Mitglieder, NGuA: 34,00 €, Gäste: 36,00 €
Leistungen: Busfahrt, Führungen, Eintritt
Leitung: Hans-Peter Günther, Dr. Jens Friedhoff
