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Otto Dix und der Isenheimer Altar in Colmar

Kultur- und Studienreise ins Elsaß

vom 15. bis 17. Dezember 2016

 

Isenheimer Altar (Wandelbild mit Verkündigung, Geburt und Auferstehung)

Der Isenheimer Altar von Matthias Grünewald zählt zu den bedeutendsten und berühmtesten Werken der Christlichen Kunst. Besonders bekannt ist die Darstellung von Johannes dem Täufer, der mit seinem „überlangen Zeigefinger“ auf den gekreuzigten Jesus Christus zeigt. Nach umfangreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten empfängt das berühmte Unterlinden-Museum in Colmar seine Gäste in einem völlig neu konzipierten Rahmen. Besonders attraktiv wird der Museumsbesuch durch die gleichzeitig stattfindende Otto Dix-Sonderausstellung, die den lebenslangen Einfluss des berühmten Altaraufsatzes auf das Werk von Otto Dix (1891-1969) beleuchtet. Bereits vor dem ersten Weltkrieg verwendete Otto Dix Motive des Isenheimer Altars für seine dramatischen Bilder.

Im Rahmen unserer Advents-Kunstfahrt besuchen wir die beiden schönsten Weihnachtsmärkte des Elsaß in Straßburg und Colmar sowie bedeutende romanische und barocke Kirchen. Neben dem Kulturgenuss werden auch die Gaumenfreuden nicht zu kurz kommen. Unser Hotel in Sélestat (Schlettstadt) zeichnet sich durch Gastfreundschaft und Charme aus. Zum Abschluss speisen wir im Restaurant »Au Bœuf« in Soufflenheim, dessen Koch Mitglied der „Fédération des Chefs de Cuisine Restaurateurs d’Alsace“ ist.

1. Tag, Donnerstag: Straßburg, Sélestat

Um kurz nach 7:00 Uhr machten sich 45 Mitglieder und Gäste des Koblenzer Bildungsvereins auf den Weg ins rund 270 Kilometer entfernte Straßburg. Leider hatten wir bei der dreitägigen Jahresabschluss-Reise ins Elsaß nicht das sonst gewohnte „Bildungsvereins-Wetter“, denn vom Beginn bis zum Ende trübte ein beständiger Nebel die Sicht – glücklicherweise ohne Auswirkungen auf den Straßenverkehr. Da das Straßburger Münster – trotz weihnachtlicher Hochsaison – bereits um 11:15 Uhr für eine längere Mittagspause schließt, mussten wir uns sehr beeilen. In Straßburg sind es vom Place de l’Etoile nur einige hundert Meter bis in die – aufgrund der verschiedenen terroristischen Anschläge – besonders stark bewachte Innenstadt.

Strasbourg, Polizei und Militär sorgten für einen umfassenden Schutz

Am Münsterplatz erwartete uns bereits Stadtführerin Douchka Wenger, die uns während der Anreise telefonisch auf die frühe Schließung hingewiesen hatte. Kurz darauf traf auch Serge Roux als Führer der zweiten Gruppe ein.

Strasbourg, Der Beginn einer sehr guten Führung ...

Der eher skeptische Eindruck in den Gesichtern der Teilnehmer trügt, denn die fast zweieinhalbstündige Führung von Madame Wenger durch das Zentrum von Strasbourg lies keine Fragen offen.

Beide Gruppen konnten noch vor der Mittagspause das Innere des Münsters besichtigen, mit dem beeindruckenden Engelspfeiler, der astronomischen Uhr und den nur in der Weihnachtszeit zu sehenden großen Wandteppichen. Auf unterschiedlichen Wegen ging es dann zu Fuß weiter durch die Altstadt zum Place Brogli, dem Temple Neuf, dann über den Place Kleber mit dem 28 m hohen Weihnachtsbaum zum ehemaligen Gerberviertel (Petite France) und abschließend zur evangelischen Kirche St. Thomas mit dem Grabdenkmal von Moritz von Sachsen. Bis zur Weiterfahrt waren ein individueller Bummel oder eine Einkehr möglich. Um 17 Uhr holte uns Jakob Hauprichs mit dem großen Bus von Apitzsch-Reisen am Place de l’Etoile ab zur Weiterfahrt über die A35 zu unserem Standquartier, dem Hotel Vaillant in Seléstat. Nach einem Bummel durch die kleine Stadt – oder einer Erholungspause – trafen sich alle Teilnehmer zum gemeinsamen Abendessen im Hotel.

2. Tag, Freitag: Fahrt nach Colmar

Nach dem Frühstück fuhren wir nach Colmar und erreichten das Museum Unterlinden schon vor der morgendlichen Öffnung, sodass noch Zeit für ein Gruppenfoto vor dem ehemaligen Jugendstil-Stadtbad blieb, das heute ein Teil des Unterlinden-Museums ist.

Colmar, Gruppenfoto am Unterlinden-Museum

In dem von den Basler Stararchitekten Herzog und de Meuron umfassend umgebauten Musée Unterlinden, ist Matthias Grünewalds weltberühmter Altar wieder zu bestaunen. Durch das neu konzipierte und erweiterte Museum führten uns Ina Bloch und Marianne Gnädig, die mit ihrer Gruppe zunächst die Sonderausstellung „Otto Dix und der Isenheimer Altar“ besuchte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie und die Gruppe die Räumlichkeiten fast ganz für sich alleine. Aber auch die andere Gruppe erlebte eine sehr gute Führung.

Colmar, Treppenhaus im Unterlinden-Museum

Bis zur Rückfahrt bestand Gelegenheit zu einem Bummel durch die Colmarer Altstadt mit dem Weihnachtsmarkt und für einen Besuch in der ehemaligen Dominikanerkirche mit dem Gemälde „Maria im Rosenhaag“ von Martin Schongauer. Nach der Rückfahrt wurde das interessante Tagesprogramm mit dem gemeinsamen Abendessen im Hotel abgeschlossen.

3. Tag, Samstag: Kleinode des Elsass; Rückfahrt

Ebersmünster, ehem. Klosterkirche im Nebel

Nach dem Frühstück und verladen der Koffer begann der Morgen mit einem Besuch der vom Nebel umhüllten ehemaligen Abteikirche St. Mauritius in Ebersmünster.

Ebersmünster, Innenraum der Kirche

Die 1727 vollendete ehemalige Benediktiner-Klosterkirche ist ein Werk des Vorarlberger Architekten Peter Thumb und gilt als eine der schönsten Barockkirchen im Osten Frankreichs.

Epfig, Kapelle Sainte Marguerite

Nach kurzer Fahrt über verschiedene Nebenstraßen erreichten wir die Kapelle Sainte Marguerite in Epfig, ein Kleinod der Romanik. Dank eines engagierten Freundeskreises, der sich um die Öffnung und den Erhalt des Kirchleins kümmert, konnten wir in einer deutschsprachigen Audioführung noch einige Details zur Geschichte erfahren.

Rosheim, Langhaus St. Peter und Paul

Das dritte Ziel war das von Mauern und Toren umgebene Städtchen Rosheim. Dort befindet sich eine der schönsten Kirchenbauten der elsässischen Romanik, die Peter- und Paulskirche. Mit Freude wurde nach dem Rundgang und der Kirchenbesichtigung das direkt gegenüber liegende Café aufgesucht für ein warmes Getränk an diesem feucht-kühlen Tag.

Vorbei an Straßburg erreichten wir zum gemeinsamen Mittagessen die Gemeinde Soufflenheim, die für ihre zahlreichen Keramikbetriebe bekannt ist.

Soufflenheim, Im Restaurant Au Boeuf

Im Restaurant »Au Bœuf« gab es zum Abschluss ein sehr leckeres Mittags-Menu mit Zwiebelsuppe, einer Königinnen-Pastete als Spezialität des Hauses und einem Dessert, dazu einen Wein und Kaffee. Rundum zufrieden und mit vielen neuen Eindrücken sowie dem Wunsch, das Elsaß noch einmal zu anderer Jahreszeit zu besuchen, begann die Rückfahrt. Ohne Staus und Behinderungen erreichten wir am Abend wieder Koblenz.

Termin: Donnerstag, 15. Dezember 2016
Abfahrt: 7.00 Uhr, Koblenz, Reisebusbahnhof
Rückkunft: Samstag, 17. Dezember 2016 gegen 19 Uhr
Reisepreis: Mitglieder: 351 € p.P. im DZ
Gäste: 366 € p.P. im DZ; EZ-Zuschlag: 56 €

Leistungen:

  • Fahrt mit modernem Fernreisebus
  • 2 Übernachtungen und HP im 3-Sterne Hotel Vaillant in Sélestat
  • Ein Mittagessen im Restaurant »Au Bœuf« in Soufflenheim
  • Deutschsprachige Stadtführung in Straßburg
  • Eintritt Unterlindenmuseum und Führung durch Museum und Sonderausstellung
  • Führung in Ebersmünster

Leitung: Hans-Peter Günther, Jürgen Zahren

Bericht und Fotos: Hans-Peter Günther

 

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