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Aschaffenburg: Schlösser und Gärten

Schloss Johannisburg, Pompejanum, Park Schönbusch

Samstag, 2. Juli 2016

Bei recht wechselhaftem Wetter erreichten die 44 Teilnehmer mit einem Reisebus der Firma Garske die größte Stadt am bayerischen Untermain und Ziel der Tagesfahrt - Aschaffenburg.

Quer über den bunten Wochenmarkt auf dem Schlossplatz waren es nur wenige Meter zum Schloss Johannisburg. Es war bis 1803 die zweite Residenz der Mainzer Kurfürsten. Die gewaltige Vierflügelanlage, 1605 bis 1614 unter Erzbischof Johann Schweikard von Kronberg errichtet, gehört zu den bedeutendsten Schlossbauten der deutschen Renaissance. Für den Neubau übernahm der Straßburger Baumeister Georg Ridinger von der Vorgängerburg nur den Bergfried als fünften Turm.

Aschaffenburg, Innenhof von Schloss Johannisburg

Bei einer einstündigen Führung stellten uns Frau Dr. Wegmann und Peggy Gehrig die momentan zu besichtigenden Räumlichkeiten vor. Nach den erheblichen Zerstörungen im 2. Weltkrieg bei denen nur die Außenmauern stehen geblieben waren, erfolgte der Wiederaufbau mit mehreren Museen. Nachempfinden konnten wir die Geschichte anhand von Modellen und Fotografien sowie der verbliebenen Architektur.

Ein besonderer Schatz ist die weltweit größte Korkmodellsammlung, die einen Spaziergang durchs antike Rom ermöglicht.

Für die umfangreiche Sammlung des Malers Christian Schad (1894-1982) wird von der Stadt Aschaffenburg bis 2019 das „Christian Schad Museumerrichtet. Mehr als 3.200 Werke von der Malerei über die Schadographie bis hin zur Fotografie umfasst der Nachlass, den Schads Witwe Bettina in die Christian-Schad-Stiftung Aschaffenburg überführt hatte. Aschaffenburg ist damit weltweit der einzige Standort, der alle Schaffensperioden des „Meisters der neuen Sachlichkeit“ dokumentieren wird ... und für den Bildungsverein der Anlass für einen weiteren Besuch!

Den Abschluss bildete die in neuem Glanz strahlende Schlosskapelle mit dem - durch eine ausgeklügelte Lichttechnik erläuterten - Altar sowie Kanzel und Skulpturen von Hans Juncker. Wegen umfangreicher Baumaßnahmen sind derzeit weder die mit klassizistischem Mobiliar ausgestatteten fürstlichen Wohnräume, noch die Paramentenkammer mit Ornaten aus dem ehem. Mainzer Domschatz oder die wertvollen Cranach-Gemälde zu sehen. Allerdings konnten wir schon an diesem nicht besonders heißen Tag ermessen, wie warm es in den Museumsräumen wird - im letzten Sommer waren es bis zu 42°C. Zukünftig soll eine Klimatisierung für angenehmere Temperaturn sorgen, die Besuchern und Exponaten gleichermaßen zugute kommen werden.

Aschaffenburg: Mittagessen in den Schlossweinstuben

Nach der Führung bestand Gelegenheit, das während der Anreise schon telefonisch vorbestellte Mittagessen in den Schlossweinstuben einzunehmen. Dank der sehr raschen Bedienung nutzten einige Teilnehmer die Pause noch zu einem Besuch der Innenstadt und der Stiftskirche St. Peter und Alexander.

Aschaffenburg: Mit Peggy Gehrig unterwegs ...

Um 14 Uhr trafen wir uns zu einem geführten Spaziergang durch den Schlossgarten wieder mit unsere beiden Führerinnen. Auf den Wandelwegen zwischen Schloss Johannisburg und dem Pompejanum sollte uns eigentlich „das mediterrane Flair in vielerlei Gestalt begegnen“, was leider durch den Nieselregen nur eingeschränkt funktionierte. Dennoch blieb erkennbar, wie verschiedene Epochen die Gärten und das Landschaftsbild von Aschaffenburg geprägt haben, denn es heißt: „Alles scheint Natur, so glücklich ist die Kunst versteckt“.

Aschaffenburg, Pompejanum

Das Pompejanum wurde nach dem Vorbild der Casa dei Dioscuri in Pompeji im Auftrag Ludwigs I. ab 1840 erbaut. Nach den Zerstörungen im 2. Weltkrieg wiederhergestellt, ist es erst seit 1994 öffentlich zugänglich. Die antiken Kunstwerke stammen zum größten Teil aus den Staatl. Antikensammlungen und der Glyptothek in München, die das Haus als Zweigmuseum betreuen.

Gruppe vor dem Pompejanum

Obwohl es zunächst so schien, als müssten wir den Besuch im Park Schönbusch ausfallen lassen, strahlte nach dem Ende der Führung durch das Pompejanum die Sonne und ermöglichte ein Gruppenoto zwischen Blauregen (Glyzine) und Rosenbeeten. Mit dem Bus erreichten wir nach kurzer Fahrt den Park Schönbusch, einen der ältesten und bedeutendsten englischen Landschaftsgärten in Deutschland.

Park und Schloss Schönbusch

Ab 1775 ließ der Mainzer Erzbischof und Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal seinen Wildpark im englischen Landschaftsstil umgestalten. Bis 1790 vollendete der Gartenkünstler Friedrich Ludwig von Sckell die Anlage. Nach individuellen Erkundungen des Parks bestand noch Gelegenheit zu einer Kaffeepause auf der Terrasse.

Park Schönbusch: Biergarten vor dem Wirtschaftsgebäude

Wir traten die Rückfahrt so rechtzeitig an, dass wir schon gegen 19.30 Uhr zurück in Koblenz waren. Das Viertelfinalspiel der Fußball-Europameisterschaft zwischen Deutschland und Italien begann um 21 Uhr ... und endete nach Verlängerung (1:1) und nervenaufreibendem Elfmeterschießen um 23:49 Uhr mit einem 6 : 5 für die deutsche Mannschaft.

Termin: Samstag, 2. Juli 2016
Abfahrt: 8.00 Uhr, Koblenz, Reisebusbahnhof
8.40 Uhr, Limburg, Frankfurter Straße (Pallottiner)
Rückkunft: gegen 20.00 Uhr
Preis: Mitglieder: 32,00 €, Gäste: 35,00 €
Leistungen: Busfahrt, Eintrittsgelder und Führungen

Leitung, Fotos und Bericht: Hans-Peter Günther

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