Sonder-Ausstellungen in Mainz und Wiesbaden
Nach den oft hektischen Advents- und Weihnachtstagen führte die erste Tagesfahrt mit einer „jahreszeitlich angepassten Abfahrtszeit“ zu zwei interessanten Sonderausstellungen in Mainz und Wiesbaden. Da die Wahrscheinlichkeit für einen gut ausgelasteten Bus nicht allzu hoch war, hatten wir uns frühzeitig für eine Zusammenarbeit mit dem „Förderkreis Bildende Kunst, Limburg“ und dem Zweigverein Limburg-Weilburg des „Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung" entschieden. Mit 20 Teilnehmern aus Koblenz und weiteren 13 Personen, die ab und bis Limburg an der Fahrt teilgenommen haben, konnte die Fahrt kostendeckend durchgeführt werden. Über die Autobahn A3 und das Wiesbadener Kreuz fuhren wir über die Schiersteiner Brücke nach Mainz und konnten unmittelbar vor dem Theater aussteigen und damit ganz in der Nähe des Domes.
Im Dom- und Diözesanmuseum Mainz war eine thematisch und inhaltlich hochinteressante Ausstellung – mit vielen Objekten aus dem Rheingau – zu sehen: „Schrei nach Gerechtigkeit. Leben am Mittelrhein am Vorabend der Reformation“.
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Der Mittelrhein zählte um 1500 zu den wirtschaftlich stärksten Regionen des Reiches. Bedingt durch einen starken überregionalen Wettbewerb entwickelten sich hier unter der „Wirtschaftsförderung“ der Mainzer Erzbischöfe innovative Produktionsformen. In Kloster Eberbach entstand das größte Weinfass der Welt und in der Pfarrkirche zu Lorch der erste Altaraufsatz, dessen Figuren nicht farbig gefasst waren. Einhergehend mit einer überdurchschnittlichen Bildung resultierte aus dieser florierenden Wirtschaft ein vorher nicht gekannter Wohlstand breiter Bevölkerungsschichten.
Unter diesen Voraussetzungen wurde in den Jahren vor der Reformation der Ruf nach sozialer Gerechtigkeit immer lauter. Diesen modern anmutenden Entwicklungen folgt die Ausstellung anhand von eindringlichen historischen Dokumenten und herausragenden Kunstwerken der Spätgotik.
In zwei Gruppen erläuterten uns Blanche Brandl und Julia Faderl mit einer einstündigen Führung die wichtigsten Exponate der Ausstellung. Vor oder anstelle einer Mittagspause war noch Zeit zur eigenen Erkundung der zahlreichen Kunstwerke und des Domes. Wieder über die Schiersteiner Brücke und den 2. Ring erreichten wir das Museum Wiesbaden.
Dort führten uns Marta McClennan und Annkatrin Kaul durch die vom Museum Wiesbaden und dem Berliner Brücke-Museum zusammengestellte Sonder-Ausstellung: „Karl Schmidt-Rottluff – Bild und Selbstbild“. Neben den rund 100 Werken von Schmidt-Rotluff waren Selbstbildnisse und Porträts seiner Weggefährten, wie Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Mueller oder Emil Nolde vertreten.
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Nach einer Kaffeepause im Museumscafé „Café Jawlensky“ bestand vor der Rückfahrt noch die Gelegenheit zu einem kleinen Rundgang durch das in den letzten Jahren umfangreich sanierte Museum des Landes Hessen. Vom „Kirchensaal“ mit sakralen Plastiken, den Alten Meistern oder den Expressionisten bis hin zur Moderne bietet das Museum überraschendes. Im Kontrast zur Kunst stehen die völlig neu gestalteten Naturkundlichen Sammlungen, die mit der Präsentation früherer Tage kaum noch etwas gemein hat.
Aufgrund des sehr starken Regens hielt unser bewährter Fahrer Alois Rötsch von der Firma Römer-Reisen mit dem Bus zum Einstieg unmittelbar vor dem Museum. Durch die Stadt und über die B417 (Hühnerstraße) erreichten wir Limburg ohne Probleme, während wir auf der A3 in einen 14 km langen Stau geraten wären. Im Limburger Schiedetunnel war der Stau überschaubar und die weitere Rückfahrt nach Koblenz verlief reibungslos.
Termin: Donnerstag, 7. Januar 2016
Abfahrt: 8.50 Uhr Koblenz, 9.30 Uhr Limburg
Rückkunft: ca. 18.30 Uhr in Limburg, 19.10 Uhr in Koblenz
Leistungen: Busfahrt, Eintritte, Führungen in MZ und WI
Kosten: Mitglieder, Förderkreis Bildende Kunst, Nass. Altertumsverein: 39,– Euro; Gäste: 41,– Euro.
Leitung und Rückblick: Hans-Peter Günther