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Amsterdam – Wiedereröffnung des Rijksmuseums

3-tägige Kultur- und Studienreise
vom 26. bis 28. Oktober 2014

 

Die Wiedereröffnung des Mauritshuis in Den Haag und des Rijksmuseums in Amsterdam (nach einer zehn Jahre dauernder Totalrenovierung) waren der Anlass für die Abschlussreise des Koblenzer Bildungsvereins für das Jahr 2014.

1. Tag, Sonntag: Anreise über Den Haag

Auf der Hinfahrt gab Romy Zahren einen Einblick in die Kunstgeschichte der Niederlande. Dem Land ist es in seiner Geschichte nie so gut gegangen, wie im 17. Jahrhundert. In dieser glanzvollen Epoche, die im Nachhinein als "Goldenes Zeitalter" bezeichnet wurde, waren die Niederlande eines der reichsten Länder der Welt – eine Großmacht mit einer prosperierenden Kultur.

Handel und Gewerbe konzentrierten sich auf die Städte. Hier wurden die Vermögen erwirtschaftet, von denen die prachtvollen Grachtenhäuser der Amsterdamer Innenstadt bis zum heutigen Tag zeugen. Die größte Breitenwirkung hatte jedoch die Malerei, die sich heute in den bedeutenden Kunstwerken in den holländischen Museen wiederfindet.

Den Haag, Mauritshuis

Eines dieser Museen war das Ziel des ersten Tages, das Mauritshuis in Den Haag, das eine einzigartige Sammlung flämischer und holländischer Meisterwerke aus dem 17. Jahrhundert beherbergt. Es wurde vom April 2012 bis Mitte 2014 umgebaut und die Kunstwerke erstrahlen nun in neuem Glanz. Mit Hilfe von Audio-Guides konnten die Teilnehmer in aller Ruhe die Hauptwerke der aus circa 800 Gemälden bestehenden Sammlung bewundern.

Den Haag, Mauritshuis, Ausschnitt der Paradiesszene

 Das Foto zeigt einen Ausschnitt aus der 1615 von Jan Brueghel dem Älteren und Peter Paul Rubens gemalten Paradiesdarstellung mit dem Sündenfall. Außerdem sind im Mauritshuis zu sehen: Adriaen Coorte: Stillleben mit Erdbeeren (1705), Frans Hals: Lachender Junge (1627), Paulus Potter: Der Stier (1654), Carel Fabritius: Der Distelfink (1654), Rembrandt van Rijn: Die Anatomie des Dr. Tulp (1632) und das berühmteste dort ausgestellte Gemälde von Jan Vermeer: Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge.

Nach dem Mauritshuis besuchten viele Teilnehmer noch die Sonderausstellung "Jan Steen und das Mauritshuis" im nahe gelegenen Museum Bredius, bei der 20 Gemälde dieses berühmten holländischen Malers ausgestellt wurden. Einige nutzten außerdem noch die Gelegenheit das Escher-Museum im ehemaligen Winterpalast der Königmutter Emma zu besuchen, den die Monarchinnen Wilhelmina, Juliana und Beatrix noch bis 1990 für die Amtsgeschäfte nutzten. Neben den Einrichtungen der ehemaligen königlichen Räume werden Werke des berühmtesten niederländischen Grafikers M. C. Escher (1898–1972) ausgestellt, der sich insbesondere den beiden Themen Ewigkeit und Unendlichkeit gewidmet hat. Beeindruckend sind auch die 15 installierten Kronleuchter des Künstlers Hans van Betem (*1965) aus Rotterdam.

Nordwijk, Abendessen im Hotel Hogerhuys

 Nach dem Kunstgenuss ging die Fahrt weiter nach Noordwijk. Im Hotel Hogerhuys gab es – nach einem ausgedehnten Strandspaziergang oder einer verdienten Ruhepause – ein vorzügliches Abendessen.

2. Tag, Montag: Amsterdam

Amsterdam, Rijksmuseum

Der Tag begann recht früh mit dem Besuch des Rijksmuseums. Die spanischen Architekten Cruz und Ortiz haben das Museum für das Publikum des 21. Jhs. umgebaut, der Pariser Innenarchitekt Jean-Michel Wilmotte entwarf das Interieur, in dem sich nun die Pracht des 19. Jhs. mit der Klarheit des modernen Design verbindet. Das riesige Atrium erinnert an Tempel der Antike.

Amsterdam, Gruppe im Rijksmuseum

Dort erwarteten drei Museumsführer unsere Gruppe. Im Rahmen der zweistündigen Führungen erlebten wir eine Zeitreise durch 800 Jahre niederländische Kunst und Geschichte. Besonders beeindruckend war auch hier die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts, des sogenannten Goldenen Zeitalters mit den Meisterwerken von Rembrandt, Frans Hals, Jacob van Ruisdael, Jan Steen und Jan Vermeer.

Amsterdam, Rembrandts Nachtwache im Rijksmuseum

Zum Museum gehört auch eine umfangreiche Sammlung von Modell-Segelschiffen, die einen Einblick in die ehemalige See- und Wirtschaftsmacht Hollands gaben. Im Mittelpunkt stand ein Modellschiff in dem medial die Arbeit auf einem Segelschiff lebendig wiedergegeben wurde. Faszinierend auch die Puppenhäuser, die damals soviel wie ein Wohnhaus kosteten und eine Liebhaberei reicher Damen waren. Auch die unfangreiche Sammlung chinesischen, japanischen oder Delfter Porzellans begeisterte. Durch unsere Führer erhielten wir auch viele Hintergrund-Informationen über das gesellschaftliche Umfeld, über die Motive der Auftraggeber und Maler der Gemälde.

Nach einer Mittagspause – in der Brasserie des Museums oder auf der Sonnenterrasse nahe gelegener Gaststätten – schloss sich eine dreistündige Stadtführung an, die durch den intensiven Fahrradverkehr oftmals einem Slalomlauf glich.

Amsterdam, Gruppe am Königl. Palast

Die prächtigen Häuser an der Singel-, Keizers-, Herren-, Reguliers- und Prinsengracht zeugen von dem Reichtum des goldenen Zeitalters. Beeindruckend auch der Begijnhof mit der Kapelle, das Jordans-Viertel, ein ruhiger Stadtteil mit Grachtenhäusern, Galerien, Restaurants und Straßencafés. Begleitet wurden die Führungen im Rijksmuseum und in der Stadt Amsterdam von Führerinnen und dem Chef der Firma "Kunst in Amsterdam" Peter Eurlings, wobei Herr Eurlings es besonders verstand, seine Zuhörer durch zusätzliche Hintergrund-Informationen und Geschichten zu fesseln.

Nach dem eintägigen "Kunstmarathon" bei schönem Herbstwetter hatten wir uns am Abend ein gutes Abendessen mit einem Glas Wein verdient.

3. Tag, Dienstag: Amsterdam
Am Abschlusstag erlebte die größte Zahl der Teilnehmer bei einer Grachtenrundfahrt mit einem gecharterten Boot die Atmosphäre der Stadt mit ihren Häusern, Plätzen, Grachten und Brücken vom Wasser aus. Danach war noch genügend Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Eine kleine Gruppe gestaltete sich den Tag komplett auf eigene Faust – mit einem Strandspaziergang in Nordwijk und einem Stadtrundgang durch das beschaulichere Leiden. Mit Bus und Bahn trafen auch sie pünktlich zur Abfahrtszeit am vereinbarten Treffpunkt vor dem Amsterdamer Hauptbahnhof ein.

Amsterdam, Langsame Fahrt auf 14 Spuren

Die Rückfahrt nach Hause zeigte deutlich, dass der immer stärkere Ausbau von Autobahnen auf acht, zehn und mehr Spuren auch immer mehr Verkehr anzieht. Die dem Verkehrsaufkommen jeweils angepassten Geschwindigkeits-Beschränkungen sorgten jedoch für einen weitgehend gleichmäßigen und unfallfreien Verkehrsfluss. Während in den Benelux-Staaten die Autobahnen nachts beleuchtet sind, brachte uns unser bewährter Fahrer Jakob auch über die "dunklen deutschen Autobahnen" wieder sicher nach Koblenz zurück.

Bericht: Jürgen Zahren; Fotos: Hans-Peter Günther

Termin: Sonntag, 26. Oktober 2014
Abfahrt: 7.00 Uhr, Koblenz, Reisebusbahnhof (Sparda-Bank)
Rückkunft: Dienstag, 28. Oktober, gegen 20.00 Uhr
Reisepreis:Mitglieder: 287,00 € p.P. im DZ Gäste: 301,00 € p.P. im DZ
EZ-Zuschlag: 75,00 €

Leistungen:

  • Fahrt in modernem 4-Sterne Fernreisebus
  • 2 Übernachtungen mit Halbpension, Champagnerfrühstück und kostenloser Eintritt bei Azzurro Wellness im 4-Sterne Hotel Hogerhuys in Noordwijk
  • Eintritt ins Mauritshuis in Den Haag
  • Führung und Eintritt im Rijksmuseum
  • 3-stündige Stadtführung Amsterdam
  • Reiseleitung durch Koblenzer Bildungsverein: Jürgen Zahren

 

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