Festung Koblenz: Fort Konstantin
Zwischen 1995 und 2001 haben wir uns die verschiedenen ehemaligen Koblenzer Festungsanlagen angeschaut, die damals gerade aus ihrem jahrzehntelangen „Dornröschenschlaf“ erwachten.
Nachdem inzwischen 18 Jahre vergangen sind, war es höchste Zeit, dass wir uns die vielfältigen Veränderungen im Bereich von Kehlturm und Fort Konstantin einmal anschauen. Bei der Aufstellung des Programms hatten wir jedoch nicht gedacht, dass es Ende März noch geradezu arktische Temperaturen geben würde. Gut beraten war, wer sich mit warmer Bekleidung, Handschuhen, Ohrenschützer und/oder Kopfbedeckung ausgerüstet hatte.
Mit einer Gruppe von 23 Teilnehmern trafen wir uns in der Halle des Koblenzer Hauptbahnhofes, um dann durch die Unterführung zum Fuß des mächtigen Kehlturmes zu gehen.
Dort erwartete und schon Herr Elsner vom Rheinischen Fastnachtsmuseum, um uns in einer interessanten Führung über die Entstehung des Museums und die zahlreichen Exponate zu informieren.
Aus dem Rohbauzustand von 1996 ist nicht nur ein schmuckes Museum geworden, sondern aus dem dunklen Kellergeschoss mit seinen kleinen Schießscharten ist ein wunderschöner Raum für Veranstaltungen und Feiern entstanden, den es so in Koblenz kein zweites Mal gibt.
Über die enge Wendeltreppe, stiegen wir hinauf und hatten von der großen Geschützplattform einen tollen Blick auf die Stadt. Der anschließende Verbindungsweg hinauf zum Fort wird seitlich von dicken Mauern mit zahlreichen Schießscharten geschützt. Am ehemals zweistöckigen Pulvermagazin vorbei erreichten wir den großen Innenhof des Forts. Dort sind noch ein paar Relikte des einst bedeutenden Klosters der Kartäuser erhalten. Über eine steile Treppe ging es hinab in den Keller des ehemaligen Prioratsgebäudes, in dem die Preußen um 1830 eine große "Kriegsbäckerei" mit zwei mächtigen Öfen errichtet haben.
Im Kasemattengebäude konnten wir die Auswirkungen des Anfang Januar – offenbar durch eine Brandstiftung – gelegten Feuers sehen.
Es hat nicht nur zahlreiche Türen und Fenster zerstört, sondern auch die umfangreiche Ausstellung des vor 20 Jahren gegründeten Verein Pro Konstantin. Über das Ausmaß des Schadens berichtete u.a. die Koblenzer Rhein-Zeitung (siehe hier).
Positive Neuigkeiten konnten wir im ehemaligen Bunker entdecken. Dort sind seit 2012 die vermauerten und teilweise zusätzlich mit Beton verschlossenen Fensteröffnungen mühsam wieder freigelegt worden. Außerdem fertigten Steinmetzbetriebe neue Gesimse und das Kasemattengebäude erhielt einen Verputz.
Für die Schaffung eines zusätzlichen Notausgangs erfolgten umfangreiche Freilegungsarbeiten im Festungsgraben. Dabei wurden die Reste einer, von ehemals drei Grabenwehren entdeckt und restauriert. Das Eingangsportal konnte wieder mit dem historischen Schriftzug und einem Nachguss des preußischen Festungsadlers komplettiert werden. In Kürze soll der letzte Schriftzug – mit den Angaben zur Bauzeit – ergänzt werden.
Termin: Samstag, 23. März 2013
Treffpunkt: 13.00 Uhr, Koblenz, in der großen Halle im Hbf
Ende gegen 17.00 Uhr
Preis: Mitglieder und RVDL: 5,00 €, Gäste: 7,00 €
Leistungen: Führung, Eintritt Fastnachtsmuseum, Info-Material
Leitung, Text und Fotos: Hans-Peter Günther