Frühling an der Bergstraße
Mit 42 Teilnehmern hatte die Fahrt an die Bergstraße erfreulich viele Interessenten gefunden. Leider konnte Frau Falkenstett, die von ihr geplante Fahrt nicht selbst leiten, da sie einen im Winter erlittenen Knöchelbruch noch auskurieren musste. Herr Falkenstett übernahm in Koblenz dankenswerterweise die Begrüßung und Kontrolle der Anwesenheit. Ab Limburg begleitete Vorstandsmitglied Hans-Peter Günther die Tagesexkursion.
Über die A3 und A5 kamen wir trotz beginnendem Oster-Reiseverkehr gut voran und erreichten mit geringer Verspätung unser Ziel Bensheim. Unsere Stadtführerinnen, Brigitte Fertig und Ezel Iser nahmen uns am Bahnhof in Empfang und zeigten uns bei dem anschließenden knapp eineinhalbstündigen Rundgang die Altstadt.
Neben zahlreichen Fachwerkgebäuden bleiben die vielen Narzissen in Erinnerung, die den Uferstreifen des Bächleins Lauter einfassten. Die Gruppe von Frau Fertig hatte die Besichtigung der vom Architekten Georg Moller (Hofbaudirektor des Großherzogtums Hessen-Darmstadt) ab 1827 errichteten kath. Pfarrkirche St. Georg mit in die Führung einbezogen.
Für die übrigen Teilnehmer bestand nach dem Essen noch etwas Zeit um einen Blick ins Kircheninnere zu werfen.
Im ältesten Fachwerkhaus Südhessens, dem 1395 errichteten „Walderdorffer Hof“, bestand Gelegenheit zum Mittagessen. Kein Problem bereitete die Speisekarte in Bergsträßer Mundart. Nach dem Essen – und dem abschließenden Espresso oder Kaffee – ging es weiter mit dem Bus ins nahe gelegene Auerbach. Der staatlich anerkannte Luftkurort ist seit 1939 ein Stadtteil von Bensheim.
Hier befindet sich die 1959 eingeweihte Pfarrkirche Heilig Kreuz.
Der moderne, mit Klinkersteinen und Kupferdach verkleidete Stahlbau ist das letzte Werk des Architekten und Darmstädter Professors Jan Hubert Pinand, dessen 1927-29 entstandene Kirche für die Pallottiner in Limburg wir am 17. März besucht hatten. Die Kirche in Auerbach wurde allerdings erst nach Pinands Tod fertiggestellt.
Wir hatten bei unserem spontanen Besuch gleich mehrfach Glück, denn der junge, aus Ungarn stammende, Gemeindepfarrer Josef Belényesi wollte gerade das Pfarrhaus verlassen. Er hat uns die Kirche nicht nur geöffnet, sondern erläuterte uns die Baugeschichte von Kirche und Gemeindezentrum und die Symbolik des Glasfensters.
Besonders beeindruckend ist das mit über 120 m² größte Beton-Glas-Fenster in Deutschland. Es wurde entworfen von dem Darmstädter Künstler Prof. Bruno Müller-Linow, der hier mit südfranzösischen Glassteinen den wiedererstandenen Christus mit Evangelistensymbolen, der Stadt Jerusalem und vielen anderen Symbolen dargestellt hat.
Anschließend fuhren wir weiter in Richtung Fürstenlager und erreichten nach einem kleinen Fußmarsch das Remisen- und Kutschengebäude des Parks. Hier erwartete uns nochmals Frau Iser und für die zweite Gruppe Frau Ursula Schwobel.
Bei der Führung wurde uns die Geschichte der Mineralquelle, des Badebetriebs und der Gebäude erläutert. Im Tal und an seinen Hängen entstand einer der frühesten Landschaftsparks nach englischen Vorbildern.
Nach den fast komplett in Archiven erhaltenen historischen Plänen werden derzeit große Teile des Parks wieder hergestellt. Dafür wurden zahlreiche Bäume gefällt, aber auch viele neue gepflanzt, wie zum Beispiel zahlreiche Apfelbäume auf Streuobstwiesen und neue Alleen.
Da die Witterung teilweise sehr frisch war, freuten sich alle Teilnehmer auf die abschließende Kaffeepause im Parkhotel Herrenhaus. Die Rückfahrt verlief ohne Probleme und dank des verkürzten Ausstiegshalts in Limburg wurde Koblenz so rechtzeitig erreicht, dass auch die von einigen Teilnehmern der Gruppe mit Glück erhaltenen Karten für einen Theaterbesuch nicht verfallen mussten.
Termin: Samstag, 31. März 2012
Abfahrt: 8.30 Uhr Koblenz, 9.10 Uhr Limburg
Rückkunft: gegen 19 Uhr
Preis: Mitglieder u. Nass. GuA: 27,00 €, Gäste: 29,00 €
Leistungen: Busfahrt, Führungen
Leitung, Bericht und Fotos: Hans-Peter Günther