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„An der Saale hellem Strande“

6-tägige Kultur- und Studienreise nach Merseburg und Halle
vom 1. bis 6. August 2012

Leider blieben in diesem Jahr die Anmeldungen für unsere sommerliche Kultur- und Studien­reise in die neuen Bundesländer hinter den Erwartungen zurück. Vielleicht lag es auch am Zeitpunkt – parallel zu den Olympischen Spielen in London – oder dem leider immer noch zu wenig bekannten Ziel Merseburg, das nicht Meersburg heißt und am Bodensee liegt – sondern in Sachsen-Anhalt und an der Saale!

Obwohl die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht wurde, entschied sich der Vorstand dafür, die Reise nicht abzusagen. Die zwanzig Teilnehmer erhielten dadurch die Möglichkeit zahlreiche weitgehend unbekannte Sehenswürdigkeiten in Thüringen und Sachsen-Anhalt zu besichtigen. Die Reise wurde ergänzt durch vier Orgelvorspiele bzw. -konzerte.

1. Tag, Mittwoch: Anreise, Waltershausen, Residenzstadt Eisenberg
Nachdem es bei zwei Fahrten zu ein paar Problemen mit dem Bus gekommen war, stellte die Firma Zens aus Manderscheid einen Reisebus zur Verfügung. Er ermöglichte unserem bewährten Fahrer Jakob Hauprichs eine Fahrt ohne Beanstandungen. Auf der Anreise besuchten wir zunächst Waltershausen am Fuße des Thüringer Waldes.

Waltershausen, Stadtkirche

Die barocke, evangelisch-lutherische Stadtkirche „Zur Gotteshilfe“ ist ein Zentralbau und gilt als Vorläufer der Dresdner Frauenkirche. Die von Heinrich Trost gebaute Orgel ist die größte Barockorgel Thüringens.

Waltershausen, Trost-Orgel in der Stadtkirche

Unsere Gruppe wurde von Kirchenmusikdirektor Heinke bereits erwartet, der uns die Geschichte der Kirche erläuterte und die Orgel zu Gehör brachte. Nach dem kleinen Konzert bestand Gelegenheit zum Mittagessen in der „Tollen Knolle“.
Am frühen Nachmittag erreichten wir die ehemalige thüringische Residenzstadt Eisenberg.

Eisenberg, schattiger Laubengang im ehem. Schlosspark

Mit einer jungen Stadtführerin – die erstmals eine Gruppe durch ihre Stadt führte – lernten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen.

Eisenberg, Schlosskirche mit Trost-Orgel

Eine Besonderheit ist die hochbarocke Schloss­kirche mit ihren mächtigen Stuckaturen. Bei bestem Wetter bestand im Museumscafe am Markt noch Gelegenheit für eine kurze Kaffeepause. Noch eine knappe Stunde dauerte die Fahrt nach Merseburg.

Merseburg, Hotel Radisson Blu

Das Vier-Sterne Radisson Blu Hotel unmittelbar neben dem Ständehaus hatte uns „standesgemäß“ Zimmer im Zech’schen Palais reserviert. Im Rahmen der Halbpension genossen wir jeden Tag das stets sehr abwechslungsreiche, leckere und reichhaltige Buffet!

2. Tag, Donnerstag: Halle an der Saale
Am zweiten Reisetag widmeten wir uns der Stadt Halle. Mit Jens Stiehler von der Agentur „StattReisen Halle“ hatten wir einen sehr kompetenten Stadtführer, der uns zunächst den als „Campo santo“ angelegten Stadtgottesacker erläuterte.

Halle, Stadtgottesacker

Der anschließende Rundgang führte uns dann in den Universitätsbereich.

Halle, Gruppe am Heine-Denkmal

Nicht ganz leicht war es, den Text am Heine-Denkmal zu entziffern. Weiter ging es zum Dom von Halle und der Neuen Residenz.

Halle, Langhaus des Domes

Eine sehr schöne und in unser Programm passende Ergänzung war die Orgelmusik an der historischen Reichel-Orgel in der Marktkirche.

Halle, Marktkirche mit der Reichel-Orgel

Nach dem sehr informativen Vormittag bestand Gelegenheit zum vorbestellten Mittagessen im Restaurant/Cafe Avecio oder einer leider verkürzten individuellen Pause.

Der zweite große Besichtigungskomplex am Nachmittag galt den Gebäuden und Sammlungen der Franckeschen Stiftungen. Mit Heidi Dietze hatten wir erneut eine engagierte Begleitung mit enormem Wissen.

Halle, Naturalienkammer der Franckeschen Stiftungen

Vom höchsten Punkt auf dem Dach, über die einzigartige Naturalien­kammer und historischen Räumen bis zur Kulissenbibliothek erhielten wir einen umfassenden Einblick in die 1698 vom Theologen und Pädagogen August Hermann Francke (1663-1727) gegründete evangelisch-pietistische Bildungseinrichtung und ihre Geschichte bis heute.

Halle, Kulissenbibliothek der Franckeschen Stiftungen

Mit vielen neuen Eindrücken fuhren wir zurück nach Merseburg und ließen uns das abendliche Buffet schmecken.

3. Tag, Freitag: Goethestadt Bad Lauchstädt, Burg Querfurt, Schloss Burgscheidungen
Nachdem das Wetter zunächst grau und regnerisch aussah, kam pünktlich zum Beginn unserer Führung durch die Kur- und Badeanlagen von Bad Lauchstädt wieder die Sonne hervor.

Führung durch die Kuranlagen mit Frau Hoyer

Susanne Hoyer stellte uns auf charmante Art das ehemalige Kur- und Badeleben vor und besuchte mit uns das historische Goethe-Theater, dessen Besonderheit die komplett erhaltene und funktionsfähige Bühnenmechanik ist.

Bad Lauchstädt, Goethetheater

Unter den Brettern, die die Welt bedeuten, konnten wir die Technik bewundern, die aus hölzernen Wellen, Seilen und Spindeln besteht, mit denen beispielsweise die Versenkungen von kräftigen Bühnenarbeitern bedient werden.

Die Kuranlagen in Bad Lauchstädt

Ein kleiner Rundgang durch die Stadt führte zu den Quartieren von Goethe, Richard Wagner und bekannten Schauspielerinnen ihrer Zeit.

Mittagsrast im Leimbacher Hof

Fürstlich war nicht nur das Mobiliar im Nebenzimmer des Gasthofes Leimbacher Hof, sondern auch die verschiedenen Gerichte, die uns bei der gemeinsamen Mittagspause serviert wurden.

Auf dem Weg zur Burg Querfurt

Gut gestärkt konnten wir anschließend mit der mittelalterlich gewandeten Doris Hauschild die Führung durch die Burg Querfurt antreten. Die große Burg bildete mit zwei mehrstöckigen Bollwerken und tiefen trockenen Gräben eine uneinnehmbare Festungsanlage.

Querfurt: Drei Bergfriede und die Burgkapelle

Auch die drei Bergfriede und die romanische Burgkapelle sind eine große Besonderheit, die bereits häufig als Kulisse für Filmproduktionen genutzt wurde.

Die verbleibende Zeit bis zum Abendessen nutzten wir zu einer Fahrt durch das Unstruttal. Bei Karsdorf quert die erst vor Kurzem fertiggestellte zweitlängste deutsche Eisenbahnbrücke (2.680m) im Zuge der Neubaustrecke Erfurt–Halle das Tal. Aufgrund der ungenügenden Ausschilderung erreichten wir das Schloss von Burgscheidungen erst nach einem kleinen Umweg.

Hoch über dem Unstruttal: Schloss Burgscheidungen

Die aus je zwei Renaissance- und zwei Barockflügeln bestehende Anlage wurde den fünf wissbegierigsten Teilnehmern von Frau Erfurt vorgestellt, während die übrigen Reiseteilnehmer die Sonne auf der Terrasse des Burgcafés genossen oder einen Teil des ehemaligen Schlossgartens erkundeten.

Hoch über dem Unstruttal: Blick aus dem Schloss

An der „Rotkäppchen-Stadt“ Freyburg vorbei ging es anschließend zurück nach Merseburg.

Zum Teil 2 des Reiseberichtes

 

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