Museum Folkwang: »Munch, Matisse und die Expressionisten«

Unsere Jahresabschlussfahrt 2012 führte uns bei regnerischem Herbstwetter nach Essen.

Wir erlebten eine Führung durch den Essener Dom - bis 1957 Münster „Unserer lieben Frau“ und am 1. Januar 1958 von Papst Pius XII zur Kathedralkirche des neu errichteten Ruhrbistums erhoben. Dieses entstand aus Teilen der Erzbistümer Köln und Paderborn sowie des  Bistums Münster.

Erster Bischof des Essener Bistums wurde Franz Hengsbach, dessen Statue im Domhof zu sehen ist.

Ludwig der Deutsche hatte hier im 9. Jahrhundert ein Kanonissen-Kloster gegründet, dessen gotische Hallenkirche sich im Wesentlichen wie im 12. Jh. präsentiert. Letzte der 49 Äbtissinnen war von 1777 bis zur Säkularisation (1803) Kunigunde von Sachsen, genauer Maria Kunigunde Dorothea Hedwig Franziska Xaveria Florentina von Sachsen. Sie war das 15. Kind des sächsisch-polnischen Königs Friedrich August II und wurde als Ehefrau von Erzherzog Joseph, dem späteren Kaiser Joseph II verschmäht. Sie musste aber versorgt werden und so wurde mit 45.000 Gulden für die wahlberechtigten Stiftsdamen ihrer einstimmigen Wahl zur Fürstäbtissin etwas „nachgeholfen“.

Die meiste Zeit verbrachte Kunigunde als Hofdame am Hofe ihres Bruders, Kurfürst Clemens Wenzeslaus, in Koblenz.

Vorausschauend sah sie die Säkularisation kommen und vermachte den kostbaren Schatz des Stifts der Pfarrei in Essen. So wurde er nicht wie andere Klosterschätze in alle Winde zerstreut und konnte von uns in der Domschatzkammer bewundert werden.

Einige Teilnehmer nutzten die Zeit bis zum Mittagessen noch zu einem Besuch der nahegelegenen Alten Synagoge, heute ein Museum.

Nach einem empfehlenswerten Mittagessen in der Gaststätte Pfefferkorn in der Rathenaustraße besuchten wir ausgiebig die Ausstellung „Im Farbenrausch“ im Folkwang-Museum, die den Malern des Expressionismus gewidmet war. 140 Gemälde u.a. von Braque, Derain, Kees van Dongen, Heckel, Kirchner, Manguin, Matisse, Munch, Pechstein, Schmitt-Rottluff und  Vlaminck zeugten von der Malerei der Expressionisten zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts. Sachkundig machten uns unsere Führer vertraut mit den „Fauves“ in Frankreich (Matisse, Dérain, de Vlaminck) und den deutschen Künstlern der 1905 in Dresden gegründeten „Brücke“ (Heckel, Kirchner, Schmidt-Rottluff, Bleyl). Anschließend konnten die Teilnehmer in der Ausstellung das eine oder andere Bild nochmals in Ruhe betrachten.

Leider war die Teilnehmerzahl auf 40 Personen beschränkt, da das Folkwang-Museum strikt darauf achtet, dass nicht mehr als 20 Gäste an einer Führung teilnehmen.

Termin: Samstag, 3. November 2012
Abfahrt: 7.30 Uhr, Koblenz, Reisebusbahnhof
Rückkunft: gegen 19.30 Uhr
Preis: Mitglieder 36,00 €, Gäste: 38,00 €
Leistungen: Busfahrt, Eintritte, Führungen

Leitung und Bericht: Hans-Jürgen Wenzel