Kirchheimbolanden und der Donnersberg
Nicht ganz programmgemäß verlief der Start zu unserer Tagesfahrt - vielleicht lag es am 13. - denn trotz einer schriftlichen Bestätigung kam zunächst kein Bus. Glücklicherweise waren ein Reisebus und ein Fahrer der Firma Römer in Buchholz und konnten unmittelbar nach dem Anruf zur Abholung der 33 Teilnehmer nach Koblenz kommen. Mit knapp 40 Minuten Verspätung begann die Fahrt nach Kirchheimbolanden, dort verschob sich der Beginn unserer Führung durch die "Kleine Residenz" um 30 Minuten. Dank der Mobiltelefone konnten wir Bernd Knell, unseren kompetenten Begleiter an diesem Tag, entsprechend informieren.
Nach der Begrüßung gab uns Herr Knell im Schlosspark eine Einführung in die Geschichte: Der Zusammenhang zwischen dem Haus Nassau und Kirchheimbolanden erschließt sich erst auf den zweiten Blick. Der Nassau-Weilburger Graf Carl August, der in den Rang eines Fürsten aufstieg, fasste 1737 den Entschluss, Kirchheim zur Sommer-Residenz auszubauen und neben Weilburg zum zweiten Mittelpunkt seines Landes zu machen. Unter seinem Sohn Carl Christian wurde die Stadt ständiger Regierungssitz.
Die barocke Schlosskirche von Baumeister Rothweil besitzt mit der Stummorgel, auf der 1778 der junge Mozart gespielt hat, einen besonderen Schatz.
Bei unserem „musikalisch-kulinarischen Rundgang“ wurden wir musikalisch begleitet und hörten nicht nur die Mozartorgel, gespielt von Kantor Martin Reitzig, sondern auch Lieder aus dem Barock. Diese brachten uns Ninette Mayer und Bernd Knell zu Gehör.
Im Turmsaal unterhalb des Grauen Turms erfuhren wir etwas über den badisch-pfälzischen Krieg sowie die Revolution von 1849 mit ihren dramatischen Ereignissen in Kirchheimbolanden.
In dem Gewölberaum konnte jeder Teilnehmer ein Gläschen Wein verkosten, und dabei den Liedern aus der Revolutionszeit lauschen.
Der Rundgang wurde unterbrochen vom gemeinsamen Essen im "Brauhaus am Turm". In den Pausen brachten Ninette Mayer und Bernd Knell verschiedene jiddische Lieder zu Gehör.
Bei schönstem Herbstwetter fuhren wir am Mittag hinauf zum Donnersberg und dem keltischen Oppidum aus dem 1. Jh. vor Chr. Bernd Knell erläuterte uns bei einem Spaziergang die Rekonstruktion der keltischen Pfostenschlitzmauer sowie weitere interessante Details der mächtigen Siedlungsanlage.
Den Tagesabschluss bildete eine gemütliche Kaffeepause im "Café Anno dazumal" in Dannenfels. Mit vielen neuen Eindrücken ging es zurück nach Koblenz.
Termin: Samstag, 13. Oktober 2012
Abfahrt: 8.00 Uhr, Koblenz, Reisebusbahnhof
Rückkunft: gegen 19.15 Uhr
Preis: Mitglieder, RVDL: 43,00 €, Gäste: 46,00 €
Leistungen: Busfahrt, ganztägige Führung mit musikalischer Begleitung,
einem Glas Wein und Mittagessen
Leitung: Hans-Peter Günther, Bernd Knell
Bericht und Fotos: Hans-Peter Günther