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Natur und Kultur der Marken

11-tägige Kultur- und Studienreise
vom 14. bis 24. Mai 2011

- Den kompletten 16-seitigen Bericht - mit zahlreichen Fotos - können Sie als pdf öffnen und speichern. (siehe Hinweis am Ende des Berichtes) -

Trotz ihrer atemberaubender Schönheit und Unverfälschtheit sind die Marche (Marken) eine Region in Italien, die sich bis heute dem Massentourismus entziehen konnte und sich deshalb noch als Geheimtipp darstellt. Sie kann mit einer Vielzahl von Kunst- und Naturschätzen aufwarten und liegt zwischen der Emilia Romagna, Umbrien, der Toskana und nördlich der Abruzzen. Die grandiose Landschaft mit ihren mittelalterlichen Städten reicht von der Küste bis zum Hochgebirge.

1. Tag, Samstag: Fahrt nach Südtirol
36 Teilnehmer des Koblenzer Bildungsvereins reisten am ersten Tag rund 700 km zur Zwischenübernachtung nach Südtirol ins Hotel Sonnenparadies auf dem Hochplateau Terenten. Wie schon so oft wurde die Gelegenheit genutzt, im Hotel Alte Post in Holzkirchen bei München einen Schweinsbraten zu Mittag zu essen. Da nach der Ankunft im Hotel noch etwas Zeit bis zum Abendessen zur Verfügung stand, wanderten wir in das hinter dem Hotel gelegene Mühlental mit den Erdpyramiden. Zum Abend gab es dann neben der schmackhaften Tiroler Küche auch guten Südtiroler Wein.

2. Tag, Sonntag: Pesaro, Urbino
Am Sonntag fuhren wir weiter zu unserem ersten Ziel Pesaro, sozusagen am Eingang der Marken. Hier erwischte uns stundenlanger Platzregen, so dass nicht nur unsere Führerin Frau Claudia Taglianetti, sondern wir alle am Schluss der Stadtführung nass waren. Die farbigen Regenschirmverkäufer machten an uns ein gutes Geschäft. Trotz des Regens sahen wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Pesaro, z.B.  die im Herzen der Stadt liegende große Piazza del Populo mit dem mit Seepferdchen und Tritonen verzierten Springbrunnen, den erst  kürzlich restaurierten Renaissancepalast und das Geburtshaus von Rossini. Wir fuhren weiter zu unserem Hotel Mamiani, nicht weit entfernt von der Innenstadt Urbino.

3. Tag, Montag: Urbino
Am Montagmorgen erwartet uns Frau Taglianetti zur Stadtbesichtigung in Urbino. Die Renaissancestadt Urbino ist einzigartig in Italien und wurde 1998 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. In der 2. Hälfte des 15. Jhs. war Urbino Schauplatz einer der glanzvollsten Höfe Europas. Herzog Frederco da Montefeltro scharte die bedeutendsten Maler, Dichter und Gelehrten seiner Zeit um sich und beherbergte sie in einem der schönsten Renaissancepaläste Italiens. Wir besichtigten den beeindruckenden Palazzo Ducale, in dem heute die Galleria Nazionale de Marche untergebracht ist mit einer bemerkenswerte Gemäldesammlung, darunter eines der schönsten und rätselhaftesten Bilder der Welt; die Geißelung von Piero della Francesca.

Urbino, Keller des Palastes

Besonders beeindruckend waren auch die Kellergewölbe des Palastes, von denen aus früher die gesamte Versorgung des Palastes erfolgte. Urbino ist auch die Geburtsstadt von Rafael, dessen Haus wir von außen gesehen haben. Nach der ausgiebigen Mittagspause schlenderten wir durch die mittelalterlichen Gassen. Wir besichtigten das Oratorio di San Giuseppe, ein kleines Juwel mit den beeindruckenden Fresken der in den Marken geborenen Brüder Lorenzo und Jacob Salimbeni.

Urbino, Panorama der Stadt

Den krönenden Abschluss bildete die grandiose Aussicht vom Parco della Resistenza auf das Panorama der Stadt mit der Kuppel des Domes, die Turmfassade des Palazzo Ducale und die intakte Stadtmauer; ein Blick aus dem 3. Jahrtausend in die Zeit der Renaissance. In der Nähe liegt auch das Denkmal von Rafael.

4. Tag, Dienstag: Region Montefeltro
Bukolische und raue Landschaften, majestätische Burgen und pittoreske Städtchen erwarteten uns am nächsten Tage bei unserer Rundfahrt durch das Gebiet des Montefeltro, das früher von dem Geschlecht der Montefeltro aus Urbino regiert wurde. Zunächst fuhren wir zum Kastell von Gradara, das aus der Ferne mit seinen zinnenbekrönten Mauern wie eine Filmkulisse anmutet. Gradara ist ein Ort der Fabeln im Spannungsfeld zwischen Geschichte und Legende wegen der tragischen Liebesgeschichte von Paolo und Francesca, die Dante, Petrarca, Boccacio und d’Annunzio besungen haben. Wir fuhren weiter nach San Leo. Ein Transfer mit einem kleineren Bus brachte uns in das Zentrum des Ortes, wo wir zunächst den romanischen Dom und die Pfarrkirche Santa Maria dell’Assunta besichtigten bevor wir uns bei einer Pasta für den Aufstieg zur Festung über den alten Eselspfad stärkten.

San Leo, Bastion und Mauer der Festung

Der meisterliche Wehrarchitekt Francesco di Giorgio Martini hat hier das Paradebeispiel einer Festung geschaffen, die uneinnehmbar war. Die Rückfahrt nach Urbino führte durch eine malerische Landschaft. Es folgte am Abend der erste gastronomische Höhepunkt der Reise; ein mehrgängiges Abendessen im Agriturismo Ca’ Andreana.

5. Tag, Mittwoch: Auf den Spuren der Römer

Furlo-Schlucht

Am Vormittag besuchten wir die Furlo-Schlucht. Die Schlucht ist gekennzeichnet durch kahle, nackte Kreidefelsen und das leuchtend grüne Wasser des Candigliano-Flusses. Wir besichtigten das kleine naturkundliche Museum. Weiterhin die romanische Kirche San Vincenzo dal Furlo, ein einschiffiger Bau aus dem 11./12, Jh. Weiter ging es in die Hafenstadt Fano, die einst als römische Kolonie an der Via Flaminia lag.

Fano: Der Augustusbogen

Sehenswert sind der antike Augustusbogen und die Altstadt mit dem belebten Corso Matteotti. Am Markt verabschiedeten wir uns von unserer Führerin, die uns in den letzten Tagen begleitet hatte. Wir fuhren weiter zu unserem Mittagsziel zur Azienda Agricola Bucchini in Isola di Fano, Hier erwartete uns eine besondere Überraschung. Die gesamte Großfamilie vom Großvater bis zum Enkel hatte sich versammelt, um uns zu begrüßen.

Azienda Agricola Bucchini

Es sollte ein langer Nachmittag werden. Es begann mit einem Prosecco zur Begrüßung im Freien mit kleinen heimischen Spezialitäten. Insbesondere das heimische Olivenöl mit Brot war besonders schmackhaft. Anschließend wurden in der Lagerhalle nach und nach alle selbst hergestellte Produkte und Weinsorten und Grappa zum Probieren gereicht: u.a. Kichererbsensuppe, Schinken, Salami und Käse. Ein Fest über 3 Stunden. Anschließend konnten wir uns noch für das am nächsten Tag stattfindende Picknick eindecken.

Von da aus war es nicht weit nach Pergola: Das gepflegte Städtchen ist im Besitz eines sensationellen archäologischen Fundes, einer römisch vergoldeten Bronzegruppe  aus dem 1. Jh. v. Christus, die 1946 entdeckt wurde und seit 1999 im Museo Bronzi Dorati e della Città di Pergola ausgestellt ist.

Pergola: Römische Reitergruppe

Eine englischsprachige Führerin machte uns intensiv mit dieser ungewöhnlichen Sehenswürdigkeit vertraut.

Zum Teil 2 des Reiseberichts bitte HIER anklicken.

Hinweis: Den kompletten Reisebericht mit allen Fotos auf insgeamt 16 Seiten können Sie auch als pdf-Dokument (2,53 MB) öffnen und auf ihrem Computer speichern oder ausdrucken.

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