Unbekannter Hunsrück
Unsere 17. Hunsrückwanderung führte uns über den vom Deutschen Wanderinstitut zertifizierten Layensteig "Strimmiger Berg", eine Teilstrecke der „Traumschleifen Saar-Hunsrück“. Bei herrlichstem Frühsommerwetter leitete uns unser bewährter Wanderführer Karl-Rainer Manderscheid durch fast unberührte Bachtäler und Höhenzüge mit grandioser Fernsicht über den Layensteig, der unter seiner Regie konzipiert und mustergültig beschildert wurde. Schattige Waldwege und sonnige Äcker und Wiesen wechselten einander ab, nicht wenige Frühlingsblumen konnte Karl-Rainer uns fachkundig erklären.
An der Schafsbrücke über dem Flaumbach erwartete uns wie gewohnt Chefkoch Udo Friedrich mit Hunsrücker „Eijerschmea“ auf Bauernbrot, mit herzhaften Schnittchen mit Blut- und Leberwurst und kühlen Getränken; bei der Hitze genehmigten sich die Wanderer ein kühles „Bitburger“ oder köstliches Brunnenwasser. Unterwegs erkletterten Wagemutige zwei steile Felspassagen; Andere zogen es vor, diese Klettersteige bequem und ebenerdig zu umgehen. Nachdenklich erinnerten etliche geschlossene Schiefergruben und Spalthütten. an das harte Leben unserer Vorfahren. Hier wurde der im Tagelohn gewonnene Schiefer zu Dachschiefern gespalten, hatte doch die preußische Regierung Mitte des 19. Jahrhunderts Strohdächer wegen der Feuersgefahr verboten. Die Wanderung endete in Mittelstrimmig im Atelier der Kalligraphie- und Druckkünstlerin Renate Weise, die einen Einblick in ihr Schaffen gab: Führung des „Goldenen Buches“ der Stadt Mainz, Entwicklung von Schriften für mehrere Verlage oder Linolschnitte zu Themen aus unserer Heimat. Der Tag klang aus im romantischen Beilstein, wo wir im Winzergasthaus „Zur Guten Quelle“ bei moseltypischen Essen und Moselwein verwöhnt wurden.
Einige Teilnehmer fragten nach dem Rezept für Eijerschmea (Hunsrücker Kochbuch):
Zutaten: 4 Eier, 3 Esslöffel Mehl, 20 g Speckwürfel, 1/8 l Milch.
Speckwürfel in der Pfanne auslassen. Milch dazu geben und aufkochen lassen. Eier und Mehl in einer kleinen Schüssel „verkleppern“ (rühren) und in die Pfanne geben. Das ganze noch mal kurz (!) aufkochen lassen. Ejerschmea schmeckt am besten auf ofenfrischem Bauernbrot.
