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Rund um den Urfttalsee

Vogelsang - Kraftwerk Heimbach - Kloster Steinfeld
Samstag, 9. Juli 2011

Leider nutzten nur zwanzig Teilnehmer die Gelegenheit für einen interessanten und abwechslungsreichen Tag in der Eifel. Auf der Hinfahrt führte uns ein kleiner Abstecher durch den historischen Ortskern von Kommern. Trotz einer Umleitung erreichten wir zeitgerecht unser erstes Ziel.

Vogelsang, Blick auf den Urfttalsee

Am Ufer der Urft-Talsperre entstand von 1934–36 die erste Ausbaustufe der „Ordensburg Vogelsang“ – geplant als Ausbildungsstätte für den Parteinachwuchs der Nationalsozialisten. Nach über 60 Jahren, die das Gebiet durch militärische Nutzungen gesperrt war, besteht seit 2006 die Möglichkeit, sich über die Anlage und die Zukunftsplanungen zu informieren.

Kompetente Führung mit Frau HarzheimIn einer 90-minütigen sehr interessanten Führung erläuterte uns Historikerin Gabriele Harzheim mit zahlreichen historischen Aufnahmen die Geschichte, Architektur sowie Entwicklung von Vogelsang von einer Militäranlage zu einem Platz der internationalen Begegnung. Wir konnten während der Führung Einblick in die ehem. „Burgschänke“ mit dem späteren „Offizierskasino“ und in die, nach dem Krieg vom belgischen Militär errichtete Kaserne „Van Dooren“ werfen. In der lichten Halle der ehemaligen Großküche bestand Gelegenheit zum Mittagessen, anschließend noch Zeit für einen Ausstellungs-Rundgang.

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel machten wir einen Schlenker durch den Eifelort Olef, der eine Besonderheit aufweist, denn mitten über den Dorfplatz führt die Eisenbahnstrecke von Kall nach Hellenthal. Auf der Oleftalbahn findet in den Sommermonaten an Sonn- und Feiertagen ein Ausflugsverkehr statt.

Von Gemünd ging es hinauf auf den Kermeter, einen Höhenzug auf dem das Kloster Mariawald liegt, das einzige Trappistenkloster in Deutschland. Aufgrund des großen Besucherandrangs fuhren wir aber weiter und machten einen Stopp oberhalb von Heimbach mit einem schönen Blick auf die seit 1970 wieder aufgebaute Burg Hengebach. In Heimbach konnten wir einen weiteren kurzen Halt einlegen, der für den Besuch der Wallfahrtskirche mit dem bedeutenden Antwerpener Altar ausreichte. Außerdem war noch Zeit für eine Fahrt über den Damm der ab 1934 errichteten Rurtalsperre.

Jugendstil-Kraftwerk Heimbach

Großes Glück hatten wir beim Besuch des heute von der RWE betriebenen Jugendstil-Kraftwerks. Wir konnten als (kleine) Gruppe an der öffentlichen Führung und Besichtigung - mit charmanter Begleitung von Nele Bachem - teilnehmen.

Kw Heimbach, Nele Bachem erläutert die Marmor-Schalttafel

Das Kraftwerk wurde im Jahre 1904 erbaut und war mit einer Leistung von 12.000 kW zu dieser Zeit das größte Wasserkraftwerk der Welt. Über einen 2,7 km langen Stollen werden die Turbinen von der Urfttalsperre gespeist. Die Talsperre war vom Aachener Wasserbau-Ingenieur Prof. Dr. Otto Intze entworfen und 1905 in Betrieb genommen worden. Nach einer Betriebszeit von 70 Jahren wurde das Kraftwerk 1974 modernisiert, unter weitgehender Beibehaltung der historischen Ausstattung.

Heimbach, Kraftwerkshalle

Von den ursprünglich acht Turbinen und Generatoren sind noch zwei - sowie die zugehörigen Erregermaschinen - museal erhalten. Die beiden neuen Turbinen speisen heute jährlich 25 Mio. kWh in das Verbundnetz des RWE ein.

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Kraftwerk Heimbach, Grp am ehem. Generator und der Turbine

 

Nach der informativen Führung ging es über Nebenstraßen nach Kall-Steinfels. Die 1802 säkularisierte ehemalige Prämonstratenser-Abtei Steinfeld wird seit 1923 von Mitgliedern des Salvatorianer-Ordens geführt. Sie führen dort ein Gymnasium (mit Internat bis Ende des Schuljahres 2012/13) und eine Bildungsstätte.

 

König-Orgel, Kloster Steinfeld

Leider hatte man die, für 16:30 Uhr angekündigte Orgelvorführung der berühmten König-Orgel bereits zeitlich vorgezogen, sodass uns lediglich eine Besichtigung des Kreuzgangs (mit einer Ausstellung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz) und der Kirche mit dem Grab des Hlg. Hermann Joseph blieb.

 

Kloster Steinfeld

 

Vor der Rückfahrt kehrten wir in der Gaststätte „Zur alten Abtei" ein, um den Tag bei Kaffee und Kuchen ausklingen zu lassen. Über die A1 und A61 brachte uns Fahrer Alois Rötsch von der Firma Römer-Reisen wieder wohlbehalten zurück nach Koblenz.

 

Termin: Samstag, 9. Juli 2011
Abfahrt: 7.30 Uhr, Koblenz, Rückkunft gegen 20.00 Uhr
Preis: Mitglieder und RVDL: 27,00 Euro: Gäste: 29,00 Euro
Leistungen: Busfahrt, Führungen, Eintritt

Leitung, Bericht und Fotos: Hans-Peter Günther

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