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Ein Tag in der Fürstenstadt Weilburg

Samstag, 29. Mai 2010

Erstmals nach längerer Zeit hatte das kalte „Aprilwetter“ ein einsehen und wich einem freundlichen Tag. Als gemeinsame Veranstaltung mit dem Rheinischen Verein (Ortsverband Rhein-Mosel-Lahn) und dem Verein für Nass. Altertumskunde und Geschichtsforschung (Zweigverein Limburg-Weilburg) erkundeten wir die ehemalige Fürstenstadt Weilburg.

Reservoir der barocken Wasserversorgung

Unter Führung von Heike Kurzius-Schick, der Vorsitzenden der Bürgerinitative Alt-Weilburg e.V., besichtigten wir am Morgen zunächst die Anlagen der fürstlichen Wasser-Versorgung. Dabei handelt es sich um ein einzigartiges Relikt einer barocken Wasserbauanlage, zu der die großen Reservoirs auf der Westerwaldseite des Lahntals und eine ehemalige Kettenbrücke über die Lahn gehören.

Weilburg vom Kanapee

Vom Krahnenturm auf dem Kanapee hatten wir einen beeindruckenden Blick auf die Stadt über der großen Lahnschleife. Tief unten im Tal ist das kleine Gebäude der Kettenbrücke zu erkennen, auf der die Wasserleitung den Fluss überquerte. Außerdem erfuh­ren wir etwas über die „Piseebauten“ (Stampflehmgebäude), die in Weilburg ab 1830 in größerer Zahl errichtet wurden.

Nach der Fahrt über die neue Oberlahnbrücke und das Landtor stiegen wir aus, um das Schloß zu besichtigen. Unter dem Ostflügel des Schlosses sind noch Teile der Vorgänger-Anlage Graf Johanns von Nassau aus dem 14. Jh. erhalten. Christian Radkovsky zeigte uns im Rahmen einer Sonderführung einige Räume, die normalerweise der Öffentlichkeit verborgen bleiben. Auch die übrigen Räume des Weilburger Schlosses - das von Kriegszerstörungen glücklicherweise verschont blieb - gaben einen hervorragenden Eindruck vom Leben in der kleinen Residenz.

Mittagspause im Gartenlokal

Nach der Mittagspause im Garten des „Bürgerhofs“ besichtigen wir bei einem Stadtrundgang mit Frau Kurzius-Schick die barocke evangelische Schloßkirche sowie die untere Orangerie mit dem Barockgarten.

Weilburg, Untere Orangerie

Etwas außerhalb liegt die 1505 erbaute Heilig-Grab-Kapelle mit dem Kalvarienberg, die ältesten Bauwerke der Stadt.

Heilig-Grab-Kapelle, Inneres

Die Küsterin hatte uns die von der Evangel. Kirchengemeinde genutzte kleine Kapelle für die Besichtigung aufgeschlossen und auch die sonst durch ein starkes Gitter gesicherte Kreuzigungsgruppe konnten wir aus unmittelbarer Nähe betrachten. Mit dem Bus fuhren wir die steile Frankfurter Straße hinauf zum oberhalb der Stadt liegenden ehe­maligen Jagd- und Sommerschloss Windhof, das wir abschließend besuchten.

Herrenhaus des Windhofs

Es wird heute als Wohnheim für Studenten der Technikerakademie genutzt und besitzt im Obergeschoß noch einige Deckengemälde des Hofmalers Seekatz.

Hessenhaus am Tiergarten Weilburg

Die vielen Eindrücke des Tages konnten wir bei der Kaffeepause im historischen „Hessenhaus“ vor dem Weilburger Tiergarten Revue passieren lassen. Das über 200 Jahre alte Fachwerkhaus stand ursprünglich in Langendernbach (Landkreis Limburg) und wurde 1973 am Tiergarten Weilburg wieder aufgebaut.

Termin: Samstag, 29. Mai 2010
Abfahrt: 8.00 Uhr Koblenz, Reisebusbahnhof
8.40 Uhr Limburg, Frankfurter Str. (Pallottiner)
Leistungen: Busfahrt, Führungen, Eintritt
Preis: Mitglieder, RVDL, NGuA: 25 Euro; Gäste: 27 Euro

Leitung, Fotos und Bericht: Hans-Peter Günther

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