Amedeo Modigliani und »Gipfeltreffen der Moderne«

Mit 14 Teilnehmern wurde unsere zusätzlich ins Programm genommene Fahrt zur Kunst- und Ausstellungshalle nach Bonn mit der Ausstellung zu „Amedeo Modigliani“ weniger stark angenommen, als wir dies erwartet hatten.

Andererseits bietet natürlich eine kleinere Gruppe gerade bei Museumsführungen den Vorteil, dass diese besonders intensiv erfolgen können. Mit Frau Dr. Katja Lambert hatten wir nicht nur eine sehr liebenswerte, sondern auch außerordentlich kompetente Führerin. Sie verstand es, die Gruppe von Anfang an in ihren Bann zu ziehen und unseren Teilnehmern in anschaulicher Weise das Leben des Künstlers und dessen Werk – hauptsächlich Frauenporträts - nahe zu bringen.

Amedeo Modigliani zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Moderne und des 20. Jahrhunderts überhaupt. Mit einer umfangreichen Schau würdigt die Kunst- und Ausstellungshalle das Schaffen dieses bereits mit 35 Jahren verstorbenen Meisters.

Modigliani, 1884 in Italien geboren, war Maler, Zeichner und Bildhauer. Seine wichtigsten Sujets waren Porträts und Akte. Unübersehbar in seinen Werken sind die Bezüge zur Formensprache der Renaissance und des Manierismus. Er vereint expressionistische, kubistische und symbolistische Elemente, greift aber auch Formen aus der zu seiner Zeit populären afrikanischen Skulptur auf. Er lässt sich keiner zeitgenössischen Stilrichtungen zuordnen. Seine Werke belegen die lustvolle, unruhige Lebensweise eines Künstlers, der sich seiner Verletzbarkeit und Endlichkeit von Kindesbeinen an bewusst war und der die Euphorie des Rausches brauchte, um zu leben und zu arbeiten. Die Ausstellung orientiert sich eng am Lebensweg des Künstlers und spiegelt wichtige Einschnitte wider.

Nach der Führung bestand Gelegenheit, sich im „Cafe am Kunsthaus“ zu stärken, das in unmittelbarer Nähe des Museums liegt. Wer wollte, konnte mit dem Kombi-Ticket anschließend die weitere sehenswerte  Ausstellung  „Gipfeltreffen der Moderne“ besuchen oder sich in die Bonner Innenstadt zu einem  Schaufenster- oder Einkaufsbummel begeben.

Gipfeltreffen der Moderne - Das Kunstmuseum Winterthur
Die Großen Sammlungen XVIII
Einen wahren Augenschmaus bot das Gipfeltreffen der großen Maler und Bildhauer der Moderne - und zeigte dabei in einzigartiger Weise am Beispiel von rund 240 Gemälden, Skulpturen und Zeichnungen die Entwicklung vom Impressionismus bis zur Gegenwartskunst. Wie ein 'Who is Who' liest sich die Liste der Künstler, deren Werke aus dem Kunstmuseum Winterthur die Kunst- und Ausstellungshalle präsentiert: Arp, Artschwager, Beckmann, Bonnard, Brancusi, Braque, Calder, Cézanne, de Chirico, Delacroix, Delaunay, Dégas, Ernst, Fontana, Giacometti, van Gogh, Guston, Hodler, Kandinsky, Kelly, Kokoschka, Kounellis, Léger, Lehmbruck, Magritte, Maillol, Merz, Miró, Mondrian, Monet, Morandi, Picasso, Renoir, Richter, Rodin, Schlemmer, Sisley, Tanguy, Tapiès und viele andere. Mit dieser hochkarätigen und geschlossenen Sammlung braucht das Kunstmuseum Winterthur den Vergleich mit international renommierten Museen wie dem Museum of Modern Art oder dem Guggenheim Museum wahrlich nicht zu scheuen.

Mit vielen neuen Eindrücken versehen brachte uns der RegionalExpress am späten Nachmittag zurück nach Koblenz.