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Altenberger Dom und Bensberg

Samstag, 29. August 2009

Mit einem Bus der Firma Garske und Fahrer Ralf Hunder ging es über A48, Dernbacher Dreieck und A3 zum Leverkusener Kreuz und über ein kurzes Stück der A1 bis zur Ausfahrt Burscheid. Dies hatte den Vorteil, dass wir bereits auf der Fahrt zum ehemaligen Kloster Altenberg mit den typischen verschieferten Häuser und ihren grünen Fensterläden auf das Bergische Land eingestimmt wurden.

Modell des Klosters Altenberg

Das Klostermodell veranschaulicht nicht nur Sehbehinderten den heutigen Aufbau der Klosteranlage.

Altenberger Dom - Führung

Vor dem Kloster erwartete uns Domführerin Gaby Friedel zu einer sehr informativen Führung. Graf Adolf IV. von Berg legte am 3. März 1259 den Grundstein zum "Bergischen Dom". Der gotische Altenberger Dom besteht aus Drachenfelser Trachyt. Als Klosterkirche der Zisterzienser trägt er nur einen Dachreiter, figürliche Darstellungen und farbige Verglasungen fehlten in den Anfangsjahren. Dies ändert sich und so bilden die unterschiedlichen Fenster der Kirche - von den noch schlicht wirkenden im Chor bis zum prächtigen Westfenster - einen besonderen Schatz.

Altenberg: Chor mit Kapellenkranz

Nach der Säkularisation wurde die Abtei 1806 von einem Kölner Kaufmann erworben. Chemiker pachteten das Gelände und richteten eine Fabrik ein. Nach einem Brand, der 1815 die Klostergebäude und das Dach der Abteikirche vernichtete, verfielen die Gebäude immer mehr. 1830 stürzten Teile des Querschiffs, die Vierung und die Chorpartien ein. Ein Privatmann erwarb 1834 die Kirche und ließ erste Sicherungsarbeiten durchführen.

Altenberger Dom: Blick zum Chor

Nach einer Schenkung an den preußischen Staat unterstützte Friedrich Wilhelm III. die Restaurierung der Abteikirche mit der Auflage, sie als Simultankirche zu nutzen. Der erste evangelische Gottesdienst fand im August 1857 statt. Noch heute ist der Dom Simultankirche. Die ev. Kirchengemeinde kann ihn von 8.00 bis 10.00 Uhr und von 13.30 bis 15.30 Uhr nutzen, die - etwas größere - kath. Kirchengemeinde in der übrigen Zeit. Umfangreiche Sanierungsarbeiten konnten im Sommer 2005 abgeschlossen werden. Eine Taufe bot Gelegenheit, die Klais-Orgel zumindest mit dem Eingangsstück zu hören.

Das gemütliche Restaurant Küchenhof

Im ehemaligen Wirtschaftshof des Klosters befindet sich die gemütliche Gaststätte Küchenhof. Es gab leckere, regionale Gerichte, wie Bergische Kartoffelsuppe oder deftige Pfannkuchen. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein Lapidarium mit interessanten Beschreibungen und Werkstücken der Steinmetze.

Im Park der Villa Lerbach

Am frühen Nachmittag erfuhren wir bei einer Führung mit Gartenarchitekt Thomas Klostermann durch den - um 1900 angelegten - Park von Schloss Lerbach interessante Aspekte zur Geschichte. Richard Zanders ließ für sich und seine Frau Anna von Siemens von Architekt Ludwig Bopp – nach Plänen von Gabriel von Seidl – ein Schloss im englischen Land­hausstil erbauen. (Rhein. Kunststätten, Heft 497, 2007).

Gruppe im Regen

Ein paar heftige Schauern unterbrachen das ansonsten sehr angenehme, weil etwas kühlere Wetter. Aber ein Vordach und die zahlreichen Regenschirme halfen über den stärksten Regen hinweg, so dass im Anschluss der Rundgang durch den Park fortgesetzt werden konnte, der auch zur etwas versteckt liegenden ehem. Reithalle führte. Derzeit ist die in Fachwerk-Bauweise errichtete Halle leider ohne Nutzung.

Nach kurzer Fahrt erreichten wir Bensberg. Hier erwartete uns schon Max Morsches, der Vorsitzende des  Bergischen Geschichtsverein, um uns die Geschichte von Schloß Bensberg zu erläutern.

Schloß Bensberg

Da es als "Grandhotel" genutzt wird, ist nur eine Außenbesichtigung möglich. Allerdings hat die wechselvolle Nutzung des Schlosses nur wenig originale Substanz und höfische Festlichkeit bewahren können. Nach Lazarett und Preuß. Kadettenanstalt, Besatzungstruppen und Umbau zur "Napola", Brand und Nachkriegsnutzung konnte das Schloß erst mit dem Umbau zum Grandhotel an die ursprüngliche Verwendung anknüpfen.

G. Böhm: Rathaus Bensberg

Im Kontrast zum Neuen Schloß steht das von Gottfried Böhm erbaute moderne Rathaus, das in Teile der alten Burg Bensberg in den sechziger Jahren erbaut wurde. Den Abschluss unseres Besuchs in Bensberg bildete eine Kaffeepause im Cafe Kroppenberg, der die positiven Eindrücke eines kurz vor der Exkursion vom WDR produzierten Beitrages nur bestätigen konnte.

Durch den waldreichen Königsforst, einst mit ein Grund für den Bau des Bensberger Schlosses, erreichten wir die Autobahn, über die wir wohlbehalten wieder in Koblenz ankamen.

Termin: Samstag, 29. August 2009
Abfahrt: 8.00 Uhr, Koblenz Reisebusbhf.
Rückkunft: gegen 20 Uhr
Preis: Mitglieder und RVDL: 34,00 Euro; Gäste 36,00 Euro
Leistungen: Busfahrt, Führungen
Leitung, Fotos und Bericht: Hans-Peter Günther

 

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