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Die Altmark - Sachsen-Anhalts schöner Norden

5-tägige Kultur- und Studienreise vom 15. bis 19. Juli 2009

"Weites Land und sanfte Stille, mittelalterliche Fachwerkstädte und Backsteingotik, interes­sante Sehenswürdig­keiten und eine schmackhafte regionale Küche - all das genießen Sie in der Altmark im Norden Sachsen-Anhalts. Einst der älteste Teil der Mark Brandenburg und deshalb auch "Wiege Preußens" genannt, ist sie geprägt von reicher Geschichte, herber Schönheit und viel Kultur."

Wie zutreffend die Beschreibung aus dem Programmheft war, konnten die 36 Teilnehmer während der fünftägigen Reise erleben.

1. Tag, Mittwoch: Romanik in Königslutter

Über Gießen, Kassel und Göttingen erreichten wir zur Mittagspause die Northeimer Seenplatte.

Sonne, Sand und ... Northeimer Seenplatte

Das Terrassenrestaurant vermittelte bereits erste Urlaubsstimmung mit seinen farbenfrohen Liegestühlen. - Am frühen Nachmittag trafen wir in Königslutter ein.

Der Kaiserdom Lothar III. in Königslutter

Zu einem besonderen Erlebnis wurde die Besichtigung des romanischen Domes mit dem einzigartigen Kreuzgang aufgrund der sehr lebendigen Führung von Herrn Hüner.

Führung Königslutter

Mit seinen fast 88 Lebensjahren konnte er uns vieles aus der Geschichte des Gotteshauses erzählen. Eine einzigartige Besonderheit ist der figurenreiche Jagdfries. Immer noch Rätsel gibt die Darstellung auf, in der zwei Hasen offenbar einen liegenden Jäger fesseln.

Jagdfries: Hasen fesseln Jäger

Entlang der Klostermauer und auf einem schattigen Waldweg erreichten wir die zahlreichen Quelltöpfe der Lutter - eine der stärksten Quellen im norddeutschen Raum.

Da die interessante Führung mehr Zeit in Anspruch nahm, wie zunächst geplant, musste auf den ursprünglich vorgesehenen Besuch des Wasserstraßenkreuzes bei Magdeburg verzichtet werden. Rechtzeitig zum Bezug der Zimmer und dem vorbestellten Abendessen erreichten wir Tangermünde und das traditionsreiche Hotel „Schwarzer Adler“, das inzwischen mit seinen Dependancen über mehrere Straßenzüge der historischen Altstadt reicht. 

2. Tag, Donnerstag: Hansestadt Stendal

Stadtführung mit Frau Fromann

Die größte Stadt und Zentrum der Altmark ist Stendal. Am Markt wurden wir von Frau Fromann erwartet, die uns bei dem anschließenden zweistündigen Stadtrundgang die Geschichte der ehemaligen Hansestadt engagiert und kompetent vermitteln konnte.

Holzschnitzwand von 1462

Im großen Sitzungssaal des Rathauses fühlten wir uns wie die Ratsherren, bewunderten die älteste geschnitzte Holzwand von 1462 und anschließend die mächtige Roland-Figur. Vorbei am Winckelmann Museum ging es zum mittelalterlichen Uenglinger Torturm, von dessen Plattform eine gute Aussicht über die Stadt bestand.

Das Uenglinger Tor

Nach längerem Fußweg über den „Westwall“ erreichten wir den Stendaler Dom mit seinen wunderbaren alten Glasfenstern, deren Betrachtung allerdings auf ein erstaunlich geringes Interesse stieß. Frau Fromann begleitete die Gruppe noch am Pulverturm vorbei zum Tangermünder Tor.

Dort gegenüber befindet sich der Eingang zum ehemaligen Ausbesserungswerk, dem Ziel der Mittagspause. In der Werkskantine hatten wir aus fünf verschiedenen Gerichten ausgewählt und der Verein spendete Mittagessen und alle anfallenden Getränke. Die schnelle Abwicklung des Essens ermöglichte einen vorgezogenen Beginn der Werksbesichtigung. Zunächst gab es einen informativen Einführungsvortrag zur Geschichte des Bahnwerkes, seiner ehemaligen Bedeutung (zu DDR-Zeiten bis zu 2400 Beschäftigte in vier Schichten, heute ca. 189 Mitarbeiter und 50 Leiharbeiter) und dem Joint-venture zwischen Alstom und DB AG. In zwei Gruppen, geführt von Herrn Jaenicke und Herrn Paul folgte der Rundgang durch das nur noch in Teilen genutzte Werk.

Alstom in Stendal: Führung durchs Werk

Die Unterschiede im Verständnis der Abfahrtszeit zwischen Ost und West-Sprachregelung von „Viertel nach Drei“ (Reiseleitung) und „dreiviertel Drei“ (= 14.45 Uhr) eines Teilnehmers der zweiten Gruppe führte zwar zu einer „leichten Verstimmung“ ob der Wartezeit, konnte aber mit dem weiteren Nachmittagsprogramm wieder weitgehend ausgeglichen werden.

Über die inzwischen sehr gut ausgebaute B 189 erreichten wir die ehem. Hanse- und Bierstadt Gardelegen, die in ihrem Wappen drei Hopfenpflanzen führt und einstmals 250 Brauereien in ihren Mauern beherbergte.

Salzwedeler Tor in Gardelegen

Nach einem Fotohalt am mächtigen Salzwedeler Tor bestand die Möglichkeit zur eigenständigen Erkundung der kleinen Stadt oder zu einer Kaffeepause. Auf der Rückfahrt galt es ein besonderes Kleinod zu entdecken:

Kloster Neuendorf

Das ehem. Zisterzienserinnen-Kloster Neuendorf. Auf sehr liebenswürdige Art und Weise wurde uns zunächst die kleine Klosterkirche mit der großen Nonnenempore und anschließend der wunderschöne Innenhof mit den Resten des Kreuzganges gezeigt. Ein zufälliges Treffen gab es mit einem älteren Herren, der während seiner Berufszeit in Bonn beschäftigt war und nach der Wiedervereinigung - und vierzigjähriger Abwesenheit - wieder in seinen Heimatort zurück gekehrt ist. Anschließend fuhren wir zurück nach Tangermünde und zum leckeren Abendessen im Hotel.

Abendessen im Wintergarten

Zum Teil 2 des Reiseberichtes

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