Bundesgartenschau in Heilbronn
Viele von uns haben noch die Bundesgartenschau 2011 in Koblenz in guter Erinnerung. Die Planer von Koblenz haben auch die Buga in Heilbronn 2019 gestaltet. Unter dem Motto „den Fluss erlebbarer zu machen" wurde ein umfangreiches Gelände, das einst als Neckar-Hafen und Güterbahnhof diente, jetzt in Grünflächen und eine Wohnsiedlung umgewandelt, die interessante Bezüge zum Bauhaus und seinen Ideen aufweist.
Heilbronn ist eine dynamische Großstadt, umgeben von Weinbergen und dem Neckar als Lebensader im Stadtzentrum. Über viele Jahrhunderte lang hat der Weinbau die Geschicke der Stadt bestimmt, ihre Kultur, die Landschaft und das Zusammenleben der Bürger. Neben dem Besuch von Heilbronn und der Buga sind das Weinsberger Tal mit dem Städtchen Weinsberg und der Burgruine Weibertreu unsere Ziele. Der Ort und die Burg ist vielen von uns bekannt durch die Weiber von Weinsberg, mit denen sich eine Geschichte von weiblicher List und Treue verbindet.
Wir wohnten im Hotel Rappenhof in den Weinbergen von Weinsberg, das für beste schwäbische Küche mit regionalen und saisonalen Produkten bürgt, die wir an zwei Abenden genießen konnten. Auf der Rückfahrt besichtigten wir unter anderem das barocke Zisterzienserkloster Schöntal – die letzte Ruhestätte des Götz von Berlichingen – im kleinen Örtchen Stuppach das Madonnenbild von Mathias Grünewald und das Schloss Weikersheim mit seinem Park.
1. Tag, Sonntag: Anreise, Stadtrundfahrt und Führung Heilbronn, Burgruine Weibertreu
Die Fahrt am Sonntagmorgen verlief ohne den kleinsten Stau, nur unterbrochen von einer Pause am Rasthof Kraichgau. Auf die Minute pünktlich erreichten wir in Heilbronn den Treffpunkt mit Stadtführerin Bettina Kruck-Hampo, die mit uns eine einstündige Rundfahrt bis hinauf zum Wartberg, dem Heilbronner Hausberg (313m ü.NN.), unternahm.
Hier soll Johann Wolfgang von Goethe an seinem 48. Geburtstag gewesen sein.
Bei der anschließenden Stadtführung, die 2. Gruppe wurde von Inge Friedrich geleitet, lernten wir die geschichtsträchtige Stadt Heilbronn auch zu Fuß kennen. Heilbronn ist älteste Weinstadt Württembergs und das Zentrum der größten Rotweinregion Deutschlands. Die Stadt wurde im 2. Weltkrieg zu fast 95 Prozent zerstört. Daran erinnert eine Gedenkhalle im alten Stadtarchiv am Rathaus. Nach einer individuellen Mittagspause fuhren wir nach Weinsberg und bezogen unsere Zimmer im Hotel.
Mit dem Bus ging es nach kurzer Pause zur Weinsberger Kirche und zu Fuß hinauf zur Burgruine Weibertreu. Dort erwartete uns Margarete Drautz zu einer Führung, die uns sowohl die Geschichte der Burg, als auch die List der Frauen von Weinsberg erläuterte. Von der Burg reichte der Blick ins Weinsberger Tal und bis zu den Löwensteiner Bergen. Im Anschluss an die Besichtigung erfuhren wir bei einer kleinen Weinprobe noch Wissenswertes über den Weinbau in der Region. Abendessen im Hotel.
2. Tag, Montag: Besuch der Bundesgartenschau
Nach einem sehr besucherreichen Sonntag war es am Montag deutlich ruhiger, sodass wir uns ganztägig sehr entspannt der Bundesgartenschau widmen konnten.
Bei einer exklusiven Führung mit Nicola Krauth, Geschäftsführerin des sehr aktiven „Freundeskreis der BUGA Heilbronn 2019 e.V." und Beate Bleymeyer erhielten wir zunächst einen umfassenden Überblick über das Gelände. Wir bummelten dabei auf der 1,3 Kilometer langen Promenade am Neckar entlang vom Hafenplatz bis zur neuen Bleichinselbrücke.
Ein besonderer Höhepunkt ist der neue Neckaruferpark, der den Zugang zum Ufer attraktiv mit Sitzstufen und Promenaden gestaltet. Dieser Bereich soll auch nach der Buga erhalten bleiben.
Nach der Führung ergab sich die Möglichkeit für ein Foto unserer Reisegruppe. Anschließend konnten wir auf eigene Faust die Bundesgartenschau erleben.
Natürlich gab es auch wieder umfangreiche gärtnerische Leistungsschauen, die sich im „Alten Fruchtschuppen" befanden, sowie die unterschiedlichsten Muster- und Themengärten.
Eine Besonderheit der Buga in Heilbronn ist das in das Gelände integrierte neue Stadtquartier Neckarbogen. Es bietet besondere Architektur, unter anderem das höchste Holzhaus Deutschlands mit zehn Stockwerken. Außerdem gibt es eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Kunstobjekte, u.a. aus der Sammlung Würth.
Am Nachmittag fuhren wir zurück nach Weinsberg und genossen im Rappenhof das leckere Abendessen und die herrliche Aussicht auf Weinberge und Landschaft.
3. Tag, Dienstag: Vom Neckar zur Jagst und von der Tauber zum Main
Am Morgen fuhren wir zunächst ins Tal der Jagst und an den Schlössern von Jagsthausen, dem Geburtsort des Götz von Berlichingen, vorbei zu dem mit Mauern umgebenen ehemaligen Zisterzienserkloster Schöntal. Diese Perle des Barock überrascht unter anderem mit ihrer imposanten Doppelturmfassade und dem prächtigen Treppenhaus.
Hier wirkte u.a. Benedikt Knittel, Schöpfer zahlreicher sog. „Knittelverse".
Mit Karin Heckmann hatten wir eine versierte Führerin, die uns die Geschichte des Klosters auf lebendige Art und Weise vorstellte. Der legendäre Götz von Berlichingen fand hier seine letzte Ruhestätte.
Auf der Weiterfahrt legten wir einen Halt ein, um die „Stuppacher Madonna" von Mathias Grünewald zu besuchen. (Ausführlicher Bericht zur Restaurierung aus Monumente Dez. 2013.)
Trotz einer Umleitung erreichten wir rechtzeitig Weikersheim. Vorbei an der neu gebauten Tauber-Philharmonie und über den Marktplatz gingen wir zum Schloss Weikersheim, einst Stammsitz des Hauses Hohenlohe.
Bei einer Führung mit Otinia Knorr erlebten wir das schönste Schloss von Hohenlohe.
Nach der Führung konnten wir am Rande des Schlossgartens ein leckeres Picknick genießen, das von Familie Koch und ihrem Team vom Hotel Laurentius vorbereitet wurde.
Im Anschluss war noch Zeit für einen Rundgang durch den barocken Schlossgarten mit seinen eindrucksvoll erhaltenen Figuren. Weiterfahrt durch das Taubertal.
Unterwegs legten wir noch eine Pause am ehem. Zisterzienserkloster Bronnbach ein. Im denkmalgerecht restaurierten Barockgarten bestand Gelegenheit unsere abwechslungsreiche und sehr informative Reise bei einem Glas Wein ausklingen zu lassen, bevor wir die Heimfahrt nach Koblenz antraten.
Termin: Sonntag, 25. August 2019
Abfahrt: 7.30 Uhr, Koblenz, Reisebusbahnhof (Sparda-Bank)
Rückkunft: Dienstag, 27. August 2019, gegen 20 Uhr
Preis:
Mitglieder: 354,00 € p.P. im DZ
Gäste: 369,00 € p.P. im DZ
EZ-Zuschlag: 65,00 €
Leistungen:
• Fahrt mit modernem Fernreisebus
• 2 ÜF und Abendessen im 3-Sterne Superior Hotel Rappenhof in Weinsberg
• Führung und Weinprobe auf der Burgruine Weibertreu
• Eintritt Bundesgartenschau und exklusive Führung
• Führungen durch Heilbronn und Kloster Schöntal
• Führung und Picknick im Schloss Weikersheim
• Reiseleitung durch Koblenzer Bildungsverein
Leitung: Marianne Blatt, Hans-Peter Günther
Bericht: Hans-Peter Günther
Fotos: Buga 2019 (Luftbild), Nicola Krauth (Gruppenfoto), Achim Mende (Kloster Schöntal), H.-P. Günther