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Potsdamer Kulturlandschaft – Schlösser entlang der Havel

5-tägige Kultur- und Studienreise
vom 1. bis 5. August 2018

Potsdam, Blick auf Fortunaportal und Nikolaikirche

Seit dem frühen 15. Jahrhundert herrschten die Hohenzollern als Kurfürsten in Brandenburg und ab 1701 als Könige in bzw. später von Preußen. Potsdam wurde nach 1660 vom Großen Kurfürsten neben Berlin zu seiner zweiten Residenz erwählt. Seitdem haben sich alle preußischen Könige bis zum letzten deutschen Kaiser Wilhelm II., der 1918 abdankte, in den Sommermonaten vornehmlich in Potsdam aufgehalten. So entstand in der Potsdamer Umgebung ein Kranz von Schlössern und Gärten, vom Park Sanssouci, dem Neuen Garten und der Pfaueninsel im 18. Jh. bis zu Glienicke, Babelsberg, Sacrow und den neuen Teilen wie dem Charlottenhof am Park Sanssouci im 19. Jh. Die geschichtliche und künstlerische Zusammengehörigkeit des bis zur Pfaueninsel reichenden Potsdamer Landschaftsraumes war durch die Nachkriegsereignisse, vor allem aber durch den Bau der Berliner Mauer 1961, empfindlich gestört. Die Wiedervereinigung ermöglichte es, nicht nur ein Wiedererleben der Potsdamer Landschaft in ihrer Gesamtheit, sondern auch den - bereits von der Regierung der DDR eingebrachten - Eintragungsvorschlag in die Welterbeliste der UNESCO für die Potsdamer Parkanlagen umzusetzen.

1. Tag, Mittwoch: Anreise nach Potsdam
Wie bei jeder Fahrt des Koblenzer Bildungsvereins erhielten die Teilnehmer zu Beginn ein umfangreiches Informationspaket mit dem Ablaufplan, Stadtplan und eine Informationsschrift über „Preussische Schlösser und Gärten in Berlin und in Brandenburg".

Potsdam, Nauener Tor

Am frühen Nachmittag erreichten wir Potsdam. Nach einem kurzen Imbiss unternahmen wir mit den beiden sachkundigen Stadtführerinnen Gisela Krumnov und Christine Jeep einen zweistündigen Spaziergang durch Potsdams historische Altstadt. Potsdam ist maßgeblich geprägt vom Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. und seinem Sohn Friedrich II. (der Große). Wir kamen auf den Spuren dieser Könige vorbei am restaurierten Stadtkanal zum schönsten Platz der Stadt, dem Neuen Markt mit dem königlichen Marstall, weiter zu der von Schinkel geplanten Nikolaikirche, zum Alten Rathaus bis hin zum Holländischen Viertel.

Potsdam, Altes Rathaus

Anschließend fuhren wir in das Hotel Wyndham unmittelbar am Park Sanssouci gelegen. Das Hotel liegt in einer ruhigen Lage; alle Zimmer sind klimatisiert, was wir aufgrund der großen Hitze sehr begrüßten. Zur Eröffnung des gemeinsamen Abendessens hatte der Koblenzer Bildungsverein zu einem Glas Sekt eingeladen.

2. Tag, Donnerstag: Schloss und Park Sanssouci, Museum Barberini

Sanssouci Mühle

An der alten Mühle, gleich neben der Kasse für Schloss Sanssouci, erwartete uns Cornelia Bessonov, unsere Führerin für den Vormittag. Sie ging mit uns zunächst durch den von Friedrich II. angelegten Park Sanssouci mit den Terrassen, dem Parterre und dem Lustgarten. Es ist der weltweit bekannteste Garten Deutschlands. Das ist weniger der Schönheit dieser Anlage, als vielmehr dem Ruhm des Philosophen auf dem Königsthron zu verdanken. Aber auch aus gartengeschichtlichen und gartenkünstlerischen Gründen verdient der Park hohe Aufmerksamkeit, denn hier sind dicht benachbart mehr als 200 Jahre Gartengeschichte und Entwicklung der Gartendenkmalpflege in Werken von überragender Qualität erlebbar.

Gruppe vor Schloss Sanssouci

Danach besuchten wir Schloss Sanssouci, das meist besuchte Schloss in Potsdam. Es sind zwölf Räume mit Bibliothek, Arbeits- und Schlafzimmer sowie dem Konzertzimmer zu sehen. Den Mittelpunkt bildet der ovale Marmorsaal.

Potsdam, Neues Palais

Anschließend besuchten wir das Neue Palais am westlichen Ende vom Park Sanssouci. Wie waren überrascht von der überaus großen Anlage, die der Repräsentation diente. Im Inneren konnten wir prächtige Festsäle, großartige Galerien und fürstlich ausgestattete Appartements bewundern. Wir fuhren anschließend mit dem Bus in die Innenstadt und nutzten die Gelegenheit zum Mittagessen.
Am Nachmittag widmeten wir uns dem neu eröffneten Museum Barberini in Potsdam. Das bei einem Luftangriff 1945 zerstörte Palais aus dem 18. Jh. am Alten Markt wurde mit historischer Fassade wieder aufgebaut. Ein großzügiges Geschenk, das Kunstmäzen, Sammler und SAP-Gründer Hasso Plattner der Stadt vermacht hat. Es ist Kunst zu sehen auf Tausenden Quadratmetern. Im Rahmen einer Führung in zwei Gruppen erhielten die Teilnehmer einen Überblick über die Sonderausstellung Abstraktion Gerhard Richter. „Die Abstraktion zieht sich wie ein roter Faden durch Richters Malerei. So sprunghaft und vielgestaltig sie beim Wechsel zwischen verschiedenen Werkgruppen erscheint, so konsequent entwickelte sich sein Schaffen als stetige Fortführung und Wandlung der Abstraktion." (aus dem Prospekt). Viele Teilnehmer nutzen den Abend, um mit dem Linienbus nochmals in die Stadt zu fahren und um dort das quirlige Leben der Stadt zu genießen.

3. Tag, Freitag: Pfaueninsel und Park Babelsberg
Der nächste Tag führte uns zunächst zur Pfaueninsel. An der Fähre erwartet uns Arnhild Mäder, die uns den gesamten Tag begleitete. Mit ihr unternahmen wir zunächst einen Spaziergang über die Insel. Die Gestaltung des „paradiesischen Eilandes" begann unter König Friedrich Wilhelm II.

Er ließ das Lustschlösschen und die Meierei im pittoresken Ruinenstil errichten. Zur Zeit von Königin Luise erfuhr die Insel eine Umwandlung zur „Ornamental Farm". Diese wurde bald wieder aufgegeben und Peter Joseph Lenné legte hier einen seiner malerischen Landschaftsparks an. Wie durch ein Wunder sind die Landschaften der Pfaueninsel weitgehend erhalten geblieben, so dass sich hier wie kaum an einem anderen Ort die Entwicklung der Berlin/Potsdamer Bau- und Gartenkunst von 1790 und 1840 nahezu unversehrt widerspiegelt. Zusätzlich zum Programm wurde noch in zwei Gruppen das Schloss Pfaueninsel besichtigt.

Schloss Pfaueninsel

Ein kleines romantisches weißes Schloss aus Fachwerk mit zwei Türmchen, das Schiffsbesatzungen schon von Weitem als Blickfang dienen sollte. Unser gemeinsames Mittagessen nahmen wir im Wirtshaus zur Pfaueninsel im Freien ein. Das Essen war gut, insbesondere der Nachtisch, Vanilleeis mit Erdbeeren. Allerdings war die Bedienung deutlich überfordert.

Schloss Babelsberg

Am Nachmittag besuchten wir mit Frau Mäder Park Babelsberg. Im Auftrag des Prinzen Wilhelm – dem späteren Kaiser Wilhelm I. – und seiner Frau Augusta entstand ein großer Landschaftspark auf dem Babelsberg. Er bietet zahlreiche Aussichtspunkte auf die Stadt Potsdam mit ihren Bauten und auf die Umgebung. Am Nordhang entstand auf etwa halber Höhe das Schloss Babelsberg im neugotischen Stil. Trotz der großen Hitze haben alle Teilnehmer auch das umfangreiche Nachmittagsprogramm bewältigt und sind am Abend nochmals in die Stadt gefahren.

4. Tag, Samstag: Schloss Glienicke und Schloss Cecilienhof im Neuen Garten
Am Vormittag besuchten wir zunächst das auf der linken Havelseite gelegene Schloss Glienicke, das wir Prinz Carl, einem Bruder des späteren Königs Friedrich Wilhelm IV. verdanken. Auch hier hat das Zusammenwirken des Gartenkünstlers Lenné und des führenden klassizistischen Baumeisters Schinkel zu herausragenden Ergebnissen geführt. Zum Mittagessen wurden wir nochmals in die Stadt gefahren.
Der Nachmittag war dem Neuen Garten vorbehalten. Kaiser Wilhelm II. verfügte hier den Bau eines neuen Schlosses für seinen Sohn und dessen Ehefrau Cecilie. Es entstand nach englischen Vorbildern zwischen 1913 und 1916. Die Familie bewohnte das Haus bis 1945. In den Juli- und Augusttagen des genannten Jahres fand hier die Potsdamer Konferenz statt. Deren Ergebnis – das Potsdamer Abkommen – bestimmte die Geschicke Deutschlands nach dem Krieg nachhaltig.
In der Brauerei Meierei und dem dazugehörigen Biergarten im Neuen Garten direkt am Ufer des Jungfernsees ließen wir den Tag bei wohlschmeckendem brauereieigenem Bier und einer deftigen Brotzeit ausklingen. Zu erwähnen ist, dass die Wirtsleute sich sehr viel Mühe gaben, uns alle unterzubringen.

5. Tag, Sonntag: Rundfahrt mit Dampfschiff, Rückreise nach Koblenz

Dampfschiff Gustav © TMB-Fotoarchiv/Weisse Flotte Potsdam

Zum Abschluss unternahmen wir eine 90-minütige Schlösserrundfahrt mit dem 100 Jahre alten Dampfschiff „Gustav", das vom Treffpunkt „Lange Brücke" Kurs nahm auf die Sacrower Heilandskirche und uns den Blick auf das hinter einer Landspitze märchenhaft anmutende Schloss auf der Pfaueninsel ermöglichte. Ein weiterer Höhepunkt der Dampferfahrt war der Neue Garten mit seinem Marmorpalais. Alle Sehenswürdigkeiten, die wir uns bereits schweißtreibend zu Fuß erobert hatten, konnten wir jetzt noch einmal vom Wasser aus erleben.

Bei der Rückfahrt nach Koblenz waren sich alle einig, dass wir eine tolle Reise erlebt hatten.

Termin: Mittwoch, 1. August 2018
Abfahrt:
7.00 Uhr, Koblenz, Reisebusbahnhof (Sparda-Bank)
Rückkunft: Sonntag, 5. August 2018 gegen 20 Uhr
Reisepreis: Mitglieder: 437,00 € p.P. im DZ Gäste: 452,00 € p.P. im DZ
EZ-Zuschlag: 90,00 €

Leistungen:

  • Fahrt in modernem Fernreisebus
  • 4 ÜF, 1x Halbpension im 4-Sterne Hotel Wyndham Garden in Potsdam
  • gemeinsames Mittagessen am 3. Tag
  • Fahrt mit Dampfschiff auf der Havel
  • Führungen und Eintritte für Besichtigungen laut Programm
  • Reiseleitung durch Koblenzer Bildungsverein

Reiseleitung: Jürgen Zahren, Marianne Blatt

 

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